Kunst, Wissen, Philosophie, mehr als deskriptiv

Ich befürworte -innerhalb  der Annahme einer -bedingungslosen-  Freiheit zur Investigation eine dieser Freiheit gleichzeitig inhärente Richtungsweisung  für Beschreibungssysteme, die zur Ausleuchtung einer  Zielpunkt-Sphäre geeignet sind, wie  Kunst, Wissen und Philosophie,  die über das rein Deskriptive hinaus in ihren Beschreibungsmodi Hinweise  auf ihren rück-explizierenden Charakter und somit auf Vor-Sätzliches (und daher auch auf “Metaintellektuelles”, sprich Lebenspraktisches) enthalten, die in der Rezeption und in der Aktion  als konvergierend  erkennbar, aber zumindest erahnbar, antizipierbar werden.
Hierzu drei Zitate aus der Sphäre des Idealismus:

Kunst:
“Dadurch, daß die (esoterischen) Einsichten heute fast überall durch eine exoterische Diktatur und mehr noch durch einen besonders oberflächlichen Materialismus…so gut wie völlig verschwunden sind, ist die Folge davon, daß unsere heutige Dichtung und Kunst in so hohem Grad ohne wirklichen Sinn und Wert verbleibt, da die Welt, wenn die Seele dessen, der sie denkt, sinnlos geworden ist, ebenso ihren Sinn verliert. Diese Werke haben nichts mehr zu sagen und das hat dazu geführt, daß Dichtung und Kunst selbst schon überhaupt in Frage gestellt werden.” (J.P.Strelka)

Wissen:
“Was ist der Gelehrte? Auf diese Weise sonach, deren Gesetze auch mehreren  unter Ihnen aus der Wissenschaftslehre bekannt sind, ist ein selbstständiges Wissen möglich, und auf diese Weise wird dasselbe notwendig praktisch, weiterschaffend und fortbildend für die Sinneswelt. Zu diesem selbstständigen Wissen nun muß der Gelehrte durch die Belehrung hindurch sich erhoben haben, wenn sein Wissen und sein an das Wissen gesetzes Leben irgend einen Werte haben soll. Hat er aber dazu sich erhoben, und ist, wie dies niemals fehlen kann, dieses sein Wissen in ihm wirklich tätig und treibend geworden, so hat sein Leben Wert, und zwar den einzigen möglichen Wert,  den es überhaupt gibt und geben kann. Denn dies eben, und dies allein ist der Zweck allen Daseins, daß Gott verklärt werde, daß sein Bild  immer fort in neuer Klarheit heraustrete in die sichtbare Welt aus seiner ewigen Unsichtbarkeit. Nur in dieser Verklärung Gottes rückt die Welt weiter, und alles eigentlich neue, was in derselben vorkommen kann, ist die Erscheinung des göttlichen Wesens in neuer Klarheit; ohne diese steht die Welt stille, und es geschieht nichts neues unter der Sonne. Und so wird denn dieser Wisser durch sein tätig gewordenes Wissen zur eigentlichen Lebenskraft in der Welt, und zur Triebfeder der Fortsetzung  der Schöpfung. Dies nun eben soll er sein, und das zu sein ist seine eigentliche Bestimmung. Die aufgegebene Frage ist beantwortet und was wir über diesen Gegenstand noch ferner  sagen werden, kann nichts sein, denn eine weitere Entwicklung des aufgestellten Satzes.” (Fichte, Fünf Vorlesungen über die Bestimmung des Gelehrten)

Philosophie:
“Nichtig ist jenes Philosophen Wort, durch das keine Affektion eines Menschen geheilt wird.” (Porphyrios)