Platon, gegen Vermittlerschaft

Platon, “Der Staat”, Höhlengleichnis:
Über denjenigen, der die schimärenhafte Welt der Höhle (die unsere getrübte Realität symbolisiert) verlasssen hatte, sagt Platon:
” Und wie, wenn er nun seiner ersten Wohnung gedenkt und der dortigen Wesenheit und der damaligen Mitgefangenen, meinst du nicht, er werde sich selbst glücklich preisen über die Veränderung, jene aber beklagen? Und wenn sie dort unter sich Ehre, Lob und Belohnungen für den bestimmt hatten, der die vorüberziehenden Gegenstände am schärfsten sah und am besten im Gedächtnis behielt…glaubst du, es werde ihn danach noch heftig verlangen und er werde die bei jenen Geehrten und Machthabenden beneiden? Oder glaubst du nicht, es werde ihm vielmehr gehen wie jenem homerischen Helden, und er werde viel lieber hier oben einem anderen unbegüterten Manne als Tagelöhner dienen wollen und lieber alles über sich ergehen lassen, als an jene Vorstellungen glauben und auf jene Weise leben?”
Diese Bemerkung zielt ganz auf die Eigenverantwortlichkeit zum Aufstieg , spricht strikt gegen Vermittlerschaft, ist antihierarschisch und  antiklerikal zu verstehen , und mag so wie eine Blaupause wirken – für alle in dieser Tradition folgende Wesensschau, sprich europäische (echte) Mystik.