Dieses Du, (d.h. der Mensch) und dieses “Er” (d.h. der Gott), dieses Dein ( d. h. das Menschliche) und dieses “Sein” (d.h. das Göttliche”) muß nach Meister Eckhart aufgehoben werden in eine absolute Einheit, in eine Seinsheit und in ein Mein. Nur in dieser Transformation des Eigenen auf ein Überindividuelles, in diesem Übergehen vom Menschlichen in ein Göttliches ist die Vorrausetztung dafür zu sehen, daß der Mensch überhaupt das eigentümliche Werk Gottes zustande bringen kann…”
Die kleinste Art dieser Hingebung, des Aufhebens des “Mein” und “Dein” zum [ontologischen]”Mehr-Sein” bezeichnet prinzipiell das, was die Menschen Liebe im Sinne von Partnerliebe nennen-und in Verkennung des eigentlichen transpersonalen Telos bleiben sie aber lediglich auf diese fixiert, weil sie noch genügend abstrahlen mag, um den weitgehend unbewußten Menschen in seiner Emotionalität und Subjektivität ganz zu fesseln- der so nicht merkt, daß er lediglich nach einem Stück, einer Andeutung von dem zu ergattern trachtet, was eigentlich viel umfassender ist -und all sein (Partner-)Streben und Sehnen daher zuletzt auf das Scheitern ausgerichtet sein muß, nämlich auf das Verfehlen des Zieles der eigentlichen Umfassung, da jenes eben seinen Platz außerhalb des Fokus seines Sehnens einnimmt. Als würde man sich auf der ersten Stufe einer Treppe einrichten und sich schließlich wundern, warum man so nicht nach oben gelangt.