Nag Hammadi und Buddhismus

Über die alten christlichen gnostischen Schriften von Nag Hammadi findet sich folgendes Zitat “Übriggeblieben ist ein Bruchstück, in dem Jesus enthüllt, wie es der Seele nach dem Tod ergeht: Sie trifft die sieben Gewalten des Zorns, die sie aufhalten mit dem Anruf  `Woher kommst Du, Menschenmörderin? Und wohin gehst Du, Ortevernichterin?´ In dieser Vision lehrt Jesus die Seele, wie sie diesen feindlichen Gestalten begegnen muß, um sie besiegen zu können.” (Elaine Pagels)
Hier also eine ganz erstaunliche Parallele zu den Beschreibungen der Bardo-Zustände in den Totenbüchern des Buddhismus, nach dem die Seele nach dem Ableben ebenfalls mit zornvollen Gottheiten konfrontiert wird und man ihr eine Handhabe reicht, diese zu besiegen. Folgt man v. Glasenapp, muß dies jedoch ganz in der Natur der Herkunft der (vermeintlich) verschiedenen Systeme liegen: “Indische und abendländische Philosophie stimmen miteinander darin überein, daß sie ihre Entstehung ursprünglich blutsmäßig einander nahestehenden Völkern verdanken und daß ihre Hauptwerke gleicherweise in indogermanischer Sprache verfaßt sind.”