Von seinem “esse est percipi” kommt George Berkeley zur Ansicht, es müsse ein ordnendes Prinzip für die Wahrnehmungsinhalte geben, so daß eben “rot” von allen als “rot” wahrgenommen wird (Berkeley:“…es gibt eine träge gedankenlose Substanz ohne Akzidentien, welche die Veranlassung zu unseren Ideen ist. “; H.J. Störig über Berkeley: “Mit der Konstanz und Gesetzmäßigkeit in unseren Vorstellungen…gibt es auch das, was man mißverständlich `Naturgesetz´nennt. Diese sind nichts anderes als die Gesetze, nach denen Gott die Ideen in allen Geistern verbindet.” ), daher ist dies nicht dem Zufall überlassen.(“Gott würfelt nicht” – Einstein.) Es gäbe demnach eine gestalterische Kraft, anders gesagt einen “Herr der Form”. In der Gnosis ist der Herr der Form indes der Demiurg. Hat hingegen die Theosophie mit ihrer Aussage recht, die Gnosis wäre ein vor- bzw. urreligiöses Motiv, muß diese auch eine Korrelation zum Vor- bzw. Urreligiösen aufweisen. Dieses Urreligiöse ist der Schamanismus. Ist Gnosis aber, wie Hans Leisegang sagt, dem Buddhismus eng verwandt, muß die buddhistische Religion also wiederum eine hohe Übereinstimmung mit den Inhalten des Schamanismus aufweisen. Und tatsächlch bietet diese eine umfassende Systematisierung der übergeordneten, vorgöttlichen, demiurgischen Bereiche, wie sie gerade ganz ähnlich-wenig schriftlich niedergelegt- in den schamanistischen Ritualen gesehen und beschrieben werden. Dies ist eine Welt der Trickster, der Geister, Engel und Entitäten, der Devas und der Seelen, die Sphäre der Götter, der sakrale Bereich zwar, aber nicht das Göttliche selbst. (Meister Eckehart nennt dies den “Umkreis der Ewigkeit”), Eingehend beschrieben werden diese Entitäten gerade im buddhistischen Bardo des Werdens. Man vergleiche hierzu auch die rosenkreuzerische Spiegelsphäre. (Ein über Allem stehendes, übergeordnetes Total-Transzendentes wird jedoch – soviel ich bisher weiß – im Schamanismus nicht vordringlich thematisiert.)