Wikipedia: “Das anthropische Prinzip besagt, daß das beobachtbare Universum nur deshalb beobachtbar ist, weil es alle Eigenschaften hat, die dem Beobachter ein Leben ermöglichen. Wäre es nicht für die Entwicklung bewusstseinsfähigen Lebens geeignet, so wäre auch niemand da, der es beschreiben könnte.”
Dies ist eben der Schlüssel zur Verwunderung: Unser Universum hat genaue “haarfeine” Determinanten oder Asymmetrien, die es ermöglichen, daß wir überhaupt “sind” und uns so die Frage erlauben, warum die Qualität der Teilchen derart und nicht anders ist (bzw. überhaupt die Materie ausgeformt wird, weil ja bei Nicht-Existenz der fermionischen Teilchen-Natur -die auf sogenannten Fermionen mit einem gewissen Spin beruhen und die festen Teilchen wie Elektronen und Nukleonen aufbauen, und somit auch unsere Wahrnehmungsorgane – keine Wahrnehmung vorhanden wäre. Bestünde nicht eine minimale Symmetrie-Verschiebung zwischen Boson und Fermion zugunsten des Fermions, dann wäre die Natur eben bosonisch wie die Lichtquanten -also die Photonen-, und es gäbe nichts Festes.
Es ist also nicht weiter verwunderlich, daß ich mich wundern kann, da nur dieses existiert, worüber sich zu wundern ist, oder anders gesagt, man wundert sich nicht über ein Eintreten einer verschwindend geringen Wahrscheinlichkeit, sondern diese verschwindend geringe Begebenheit ist die Vorrausetzung dafür, daß ich genau jene erkennen und darüber Fragestellungen anstrengen kann. Wäre die Konstitution des Wahrnehmbaren insgesamt anders, wäre die Verwunderung entsprechend anders(wäre die Teilchennatur zum Beispiel bosonisch, hätte man sich darüber zu wundern, daß “alles” aus Licht ist). Mir erschlosss sich dieser Zusammenhang einmal bei meiner Gartenarbeit:`Ein Wunder eigentlich, daß all diese verschiedenen Pflanzen und Bäume über so viele Jahre Bestand haben, überlebt haben, nicht vertrocknen, nicht erfrieren usw.´ Aber darauf schloss sich die Folgeüberlegung an:`Falsch gedacht, denn tatsächlich ist die Flora das Resultat der Determinanten (also in dem Falle der langjährigen klimatischen Mittelwerte), die meine Verwunderung über den Bestand,eben genau diese Form der Flora ermöglichen. Da durch diese Auslegung des anthropischen Prinzips Determiniertheit so also subjektiviert wird, ist das anthropische Prinzip primär als antiteleologisches Argument zu verstehen.
Aber Wikipedia: “Besonders in kreationistischen Kreisen wird das anthropische Prinzip meist unzulässigerweise auf die teleologische Interpretation verengt. In seiner teleologischen Interpretation, wie sie etwa auch von John D. Barrow und Frank J. Tipler verbreitet wurde, geht das Prinzip auf tiefe historische Wurzeln zurück. So war die Welt vor Darwin für die meisten Philosophen und Theologen auf den Menschen ausgerichtet. Erst durch Charles Darwins Evolutionstheorie setzte sich die heute vorherrschende nicht-teleologische Sichtweise durch”.
Aber: Wenn sich potentiell ungezählte subjektivierte Determiniertheiten parallel abspielen (können), muß nach meiner Aufassung ein übergeordneter Ordnungszusammenhang existieren. Dieser übergeordnete Standpunkt muß nämlich von seiner Warte aus Determinanten bereitstellen, die die Objektivierbarkeit der verschiedenn Subjektivitäten ermöglichen.