Soma, Religion und Quantenbulk

Mircea Eliade über den Hinduismus: „Die sechs darshanas(überlieferte philosophische Lehren)bestehen eigentlich aus drei Paaren..mimamsa /vedanta, nyayya/vaisheshika, sankhya/yoga. Der Nyaya befaßt sich mit der Logik, der Vaisheshika entwickelt eine atomistische Kosmologie, die beiden Schulen werden jedoch nicht in den Korpus der vedischen Überlieferung (smarta) hineingenommen. Das Sankhya und der Yoga stehen dem Smarta näher. Das erste, dessen Entstehung sich nicht genau datieren läßt, ist eine „emanationistische“ Philosophie, deren 24 Prinzipien (tattvas) eine vertikale Hierarchie vom Urpaar Purusha/Prakrit, Seele/Materie, bis hin zu den fünf materiellen Ursubstanzen (tanmatras) und den gefürchteten Geistern (bhutas) bilden. Das Sankhya-System ist eine hinduistische Variante dessen, was die Gelehrten „das alexandrinische Schema“ genannt haben, das in der gnostischen und neuplatonischen Philosophie seinen Höhepunkt erreichen sollte: die sichtbare Welt, die teilweise eine Scheinwelt ist, leitet sich her von absteigenden Prinzipien, die sich mehr und mehr von den sich in den oberen Sphären befindlichen Substanzen entfernen. Die fünf Organe der Sinne gehören zu den fünf Organen des Tuns und Wirkens und zu den materiellen Substanzen, aus denen die Welt entsteht. Das Innere in uns ist vor dem Äußeren geschaffen worden, was wiederrum von jenem abhängig ist. Durch die Prinzipien hindurch zirkulieren drei Urzustände aller Dinge: der sattva (Klarheit, Leichtigkeit, der rajas (Emotion, Tat) und der tamas (Dunkel, Reglosigkeit).
Der Yoga ist ein ganzes Bündel von Techniken, die…es dem Ausübenden ermöglichen, die Leiter der absteigenden Prinzipien wieder hinaufzugehen. Der Yoga kennt acht Stufen: Zucht und Enthaltsamkeit, Selbstzucht, sitzende Körperhaltungen, Atemtechniken, innere Sammlung, Konzentration, Festlegung des Denkens, Meditation und vollkommene Versenkung (samadhi). Die körperlichen Techniken des Yoga dienen dazu, die Energien richtig zu lenken, damit sie in einem festen Rhythmus durch die Hauptkanäle (nadis) des subtilen Organismus fließen und so den gewaltigen schlangenförmigen Energiestrom (kundalini), der sich am Grund des Zentrums (cakra) ansammelt, freizusetzen und ihn über andere cakras bis zum „Lotus der 1000 Blütenblätter“ in den Schädel hinein aufsteigen zu lassen.“
Eliade über den Zoroastrismus:
Die Religion des Iran vor der Reform Zarathustras ist nicht leicht zu entziffern. Neben ursprünglichen Elementen weist sie auch Züge auf, die sie mit dem vedischen Indien gemeinsam hat, wie beispielsweise …der Genuß des Getränkes haoma (Sanskrit soma) mit seinen halluzinogenen Eigenschaften.“
Zur Kosmologie des Zoroastrismus: „Die einzelnen Teile der Welt wurden in sechs Etappen erschaffen, vom Kristallhimmel bis zum Menschen. Im Mittelpunkt der Erde steht der Berg Hara, und die Erde ist ihrerseits von der Gebirgskette Harburz umschlossen. Die Menschen bewohnen nur einen der sieben Sektoren dieses Kreises, wo sich im Süden Wasserströme vom Berge Hara ergießen und das Meer Vurukasha bilden. In der Mitte befindet sich ein aus himmlicher Substanz (Kristall) bestehender Berg, auf dem wir den Prototyp aller Bäume schlechthin finden und ebenso den Baum der Unsterblichkeit oder den Weißen Haoma.“ (Nebenbei: „Der Zorastrismus behauptete sich im Iran bis nach der Zeit der Eroberung durch die Araber… Nach einigen Versuchen, sich gegen die Muselmanen zu erheben, verließen im 10. Jahrhundert die meisten Anhänger des Zoroastrismus den Iran und begaben sich nach Nordindien (Bombay), wo sie bis zum heutigen Tag eine enge und reiche Parsi-Gemeinschaft bilden. Die Mazdaisten, die im Iran blieben, sind dagegen arm und unterdrückt.“ (Eliade)
Soma, Haoma:
Wiki: Soma (Sanskrit, m., सोम, soma; Avestisch haoma; Proto-Indo-Iranisch *sauma-der „ausgepresste“ Saft ist ein im Rig Veda erwähnter Rauschtrank der Götter sowie ein bei Opfern benutztes Ritualgetränk. Soma ist ein recht schwer zu verstehendes Prinzip, das verschiedene Ebenen miteinander verbindet. Es handelte sich um den berauschenden, teilweise mit Milch oder mit saurer Milch gemischten Saft einer Pflanze. Der Name bezeichnet eine Gottheit, eine Pflanze und den daraus bereiteten Trank. Das neunte Buch der Rigveda ist ausschließlich seinen Großtaten gewidmet.(Der Rigveda ist der älteste Teil der Veden und zählt damit zu den wichtigsten Schriften des Hinduismus)
Dargestellt wird Soma meist als Vogel oder als himmlischer Stier, sowie in einem von zehn Schimmeln gezogenen Wagen. Seine Attribute sind Lotus und Keule. Ein Adler oder ein Falke soll das Soma vom Himmel auf die Erde gebracht haben.

Die frühen Iraner, hierunter nachweislich auch die Perser, kannten den Trank unter der im Avestischen üblichen Namensvariante Haoma oder Hauma. Haoma erscheint im Avesta, wo ihm ein Yasht gewidmet ist.
Der ursprüngliche Soma-/Haoma-Kult starb in Indien und Persien aus, nachdem die frühere Religion in Indien im Hinduismus aufging bzw. in Persien durch Zarathustra reformiert wurde.

Soma wird manchmal als irdische Entsprechung von Amrita (sanskr. „Unsterblichkeit“) oder dem Ambrosia in der griechischen Mythologie gedeutet. Während die letzteren beiden den Göttern vorbehalten sind und ihnen Unsterblichkeit verleihen, kann Soma auch von Menschen getrunken werden. Die damit verbundenen Halluzinationen wurden als Zugang zur Sphäre der Götter interpretiert. Soma wird in den Veden wie viele andere Götter auch als König der Götter bezeichnet, als Göttin der Götter, der Pflanzen und der Welt. Er durchschaut alle Wesen; der Gott lässt sich nicht täuschen.
Rig Veda VIII,48: „Wir haben das Soma getrunken; wir sind unsterblich geworden, wir haben das Licht gesehen; wir haben die Götter gefunden.“
Eine Reihe von Sanskrit-Pflanzennamen deutet auf Soma hin. So heißt die Weinraute (Ruta graveolens) somalatā (सोमलता). Der Strauch Desmodium gangeticum wird saumya (सौमंया) (d. h. reich an Somasaft) genannt. In seinen Wurzeln findet sich unter anderem das Halluzinogen Dimethyltryptamin. (DMT)

(Körpereigenes) DMT wird in der Nahtodforschung zunehmend in Zusammenhang mit dem Erlebnis der Konfrontation mit einem nichtlokalen Bewußtsein, an dem das eigene Bewußtsein teilhat,(dem „göttlichen Licht“)gebracht.
Weiterführende Stichwörter:
Stanislav Grof (transpersonale Psychologie),
[-Subjektiver Idealismus, George Berkeley -“esse est percipi”]
-Schamanismus (Urreligion) ,Ayahuasca (DMT).
-Quantentheorie, –diese geht von mehr Dimensionen als nur den raumzeitlichen aus, die dann ingesamt den eigentlichen, realen (Über)raum konstituieren.

Der Ayahusca Rausch wird vom Psychonauten (Schamanen) nicht als Halluzinationen Hervorrufendes, sondern als Eintritt in den eigentlichen „hyperrealen”, der reduzierten Sinne-entschleierten (Gesamt-) Raum beschrieben.

Der Hinweis aus der zoroastrischen Kosmologie, der Mensch bewohne nur einen der sieben Sektoren des „Ganzen“ liest sich ebenso wie die mit dem gnostischen/neuplatonischen Denken verwandten Aussagen des emanationistisch hinduistischen Sankhya-System wie eine Allegorie auf die physikalisch beschreibare Reduktion des Menschen auf die uns umgebende alltägliche raumzeitliche bzw. Sinnesorgan-abhängige -nur teilreale – Vier-Dimensionalität:
Die Branenkosmologie ist eine häufig (aber nicht nur) im Zusammenhang mit der Stringtheorie diskutierte Theorie, die davon ausgeht, dass neben den vier in der Kosmologie üblichen Raumzeitdimensionen noch eine oder mehrere zusätzliche Dimensionen (Extradimensionen) existieren. Die vierdimensionale Raumzeit ist somit eine Hyperebene, die sogenannte Bran, die in eine höherdimensionale Raumzeit, den sogenannten Bulk, eingebettet ist. Gewöhnliche Materie ist auf der Bran gefangen, das heißt, sie kann nicht in die Extradimension(en) entweichen. Die zusätzlichen Dimensionen sind deshalb im Alltag nicht wahrnehmbar. Sie haben allerdings Einfluss auf das Expansionsverhalten des Universums, was eine Möglichkeit zur experimentellen Überprüfung der Branenkosmologie liefert.“(Wikipedia)

Der Quanten-Bulk ist samadhi, ist der zoroastrische Kristallhimmel, ist die platon´sche Erinnerung an das plotin´sche “Eine” vor den Emanationen? Exerzitium (Yoga), der “Tod” oder DMT sind die Aufschließer?
(Ja)