Schwaches Bekenntnis

Aus traditionalem Lager eine befremdliche Tendenz:  dem “Glauben” als solchen das Wort zu reden, der eigenen wie aber auch der anderen Religion per se einen Schutz und bestimmende Tolerierung und hervorgehobene Berechtigung zu gewähren (den östlichen Religionen allerdings am wenigsten gern, da tut man sich -aus Gründen-  entschieden schwerer). Nun gibt es dazu zu sagen, daß diese Haltung natürlich das eigene Bekenntnis (das ich voraussetze) unerlaubt und zuletzt zur Unkenntlichkeit schmälern würde und so dem eigenen eigentlich als (Glaubens-)überzeugung zu deklarierenden religiösen /rückbindenden Impetus im Wege stünde, außerdem ließe man völlig außer Acht, daß das Bekenntnis, das Gottesbild, die spirituelle sowie ethische Implikation, eben die gesamte Art der Rückbindung den entscheidenden Charakter formt, der eben darüber befindet, ob Bekenntnis überhaupt zum (wirklich) Religiösen gereicht. (Ein Gott und Prophet allein macht noch keine Religion). Dies auszuklammern kann nur Hinweis auf eine Art von Unreflektiertheit, gar transzendentem Fatalismus sein. Unter Einbeziehung in Kosequenz der Inschutznahme gar des theoretisch schwärzesten Kultes kann man diese Haltung eigentlich gar nicht ohne ein Maß Misantropie einnehmen.  Außerdem widersprüchlich, ausgerechnet dann den Atheismus nicht gelten lassen zu wollen, dabei außer Acht lassend, daß es sich hier doch letztlich auch nur um eine Form von Glauben und Bekenntnis handelt. Und von christlicher Warte müßte die Rückbindung an “gar kein  transzendentes Prinzip”, was immerhin noch die Pflege eines humanistischen Utilitarismus einschließen könnte, allenfalls genehmer sein als die Rückbindung an einen anderen Gott(der ja höchst unzulässig ist), oder gar an ein dezidiert dunkles Prinzip.