Empedokles, Panpsychist

Für den vorsokratischen Naturphilosophen Empedokles (500 vor Christus) gilt: Der Gedanke der Wiedergeburt, somit der ständig neuen Inkarnationen in verschiedener Gestalt und der Gedanke der All-Beseelung überhaupt verbietet konsequenterweise jeden Fleichverzehr.
Empedokles sagt hierzu:„Ich war ja einst schon Knabe, Mädchen, Strauch, Vogel und aus dem Meer tauchender stummer Fisch.“ Und:
„Auch wenn kein Gemeinschaftsverhältnis besteht, darf man kein beseeltes Geschöpf töten.“
Auch: „Beseelt aber sind alle Lebewesen, denn es gibt nur einen einzigen Lebenshauch (Pneuma), der die ganze Welt wie eine Seele durchdringt und auch mit jenen (vernunftlosen) Tieren vereine. Wir tun daher Unrecht und handeln gottlos, wenn wir sie töten und uns von ihrem Fleisch ernähren, da wir dann unsere eigenen Verwandten morden.“
Empedokles wurde noch emphatischer: „Wollt ihr nicht endlich Einhalt gebieten den scheußlichen Morden? Fühlt ihr nicht, daß ihr einander zerfleischt im finsteren Wahne?
Da schlachtet der Vater in arger Verblendung den lieben Sohn, der seine Gestalt gewandelt hat, und spricht dabei noch ein Gebet! Die Knechte aber zögern, den sie Anflehenden zu opfern. Der aber hört nicht auf sein Wimmern, schlachtet ihn und bereitet so in seinem Haus ein gräßliches Mahl. So ergreift der Sohn den Vater und die Tochter die Mutter, rauben ihnen das Leben und verschlingen das Fleisch der Verwandten.

2500 Jahre später meine Frage: Warum hat man uns nicht die Texte der Vorsokratiker, sondern das Alte Testament an die Wiege gelegt? Ich denke, die meisten Vegetarier kennen heute nicht einmal seinen Namen.