Päpstliche Anmaßung

Papst Benedikt gemahnt am Schwerdonnerstag der Hybris des Menschen. (Dieses Thema ist seit Adam und Eva konstitutiv für die christliche Theologie.) Man läßt aber außer Acht: Eigentlich doch könnte es kaum noch etwas Vermesseneres geben, als sich selber als Mensch in den Mittelpunkt unseres Universums zu stellen und sich darüberhinaus zum Objekt, zum Ziel von Gottes Interesse an der Verwirklichung eines Heilsplans zu erheben.
Denn wir schauen auf Milliarden Galaxien,  -aktuelle Studien gehen von 0-1 Mio intelligent belebter Planeten in der Milchstrasse aus-,  auf Modelle von Multiversen und unnennbare Parallelwelten (hier verlassen wir dann das Raumzeitliche). Es wäre meines Erachtens lediglich das Zeichen eines wenig reflektierten Anthropozentrismus, zu denken, der Mensch wäre der einzige Träger von Intelligenz und Bewußtsein (im Universum), bzw. die einzige intelligible Spezies unter Nicht-Beachtung der unendlichen Optionen für Daseinsformen jenseits der raumzeitlichen “Materie”. Daher eben der Gedanke, ein Plan Gottes müßte sich am Menschen “abarbeiten”, eigentlich nur Ausdruck eben der Hybris sein kann, die der christliche Dogmatismus doch so vordringlich zu verdammen bemüht ist.