Befangener Gott

Für das (katholische) Christentum scheint mir der Begriff der “Bewährung”, für den Buddhismus oder hinduistische Systeme hingegen der Begriff der “Erfahrung” zentral zu sein. Und beides mündet schließlich in “Erlösung”. Wie kann aber eine Meta-Instanz (wie Gott) überhaupt ein Interesse daran haben, dem Menschen diese Aufgaben anzutragen? Da würde ich fast zum Lutheraner, denn wenn schon ein theistischer Gott, dann bitte ein großer, entrückter, souveräner Gnadengott. Wenn Gott darüber zu wachen hätte, ob sich der Mensch in seinem Sinne bewährte, wäre sein Denken ja eigentlich menschlich-kleinlich-befangen. Und dann würde er augenblicklich aufhören, Gott zu sein.