Eine Konsequenz der Stringtheorie ist die Einführung von mehreren Zusatzdimensionen und parallel existierender Universen (oder Welten) in unser gewohntes (vierdimensionales)Seinsverständnis. Um diese quantitativ darzustellen, müsste man nach Berechnungen mindestens von einer Zahl mit tausend Nullen ausgehen, was einer Weltenzahl gleichkäme, die der Anzahl der Atome in unserem Universum (!) entspräche. Diese völlig unglaubliche Menge stellt man zwecks Übersicht auch ab und an in einem dreidimensionalen „Berg-und Tal“-Diagramm dar. Nach meinem Verständnis aber ist eine Veranschaulichung dieses Bildes durch ein Landschaftsrelief eher irreführend, da ja alle Welten parallel und gleichzeitig sind, wie der zeitgleich gedachte Abgriff erklingender Töne einer (hypothetischen) einzigen Saite. Daß ja ebenfalls unser eigenes Selbst in dieser Unvorstellbarkeit der Möglichkeiten eingefaltet sein soll, ist eine irritierende Vorstellung einer mannigfaltigen gleichzeitigen Individualität und zieht automatisch die Frage nach sich, warum dann immer nur diese eine, unendlich wenige/ausgeschnittene Welt wahrgenommen wird, in der „wir sind“? Aber vielleicht gibt es adäquate Parallelwahrnehmungen in den Myriaden dieser anderen Zustände, die nicht in der Addition und Komplettierung ein Ergebnis finden, sondern im Gegenteil zu einem (überindividuellen)Seinskomplex multiplizierter, ja transpersonaler, letztlich dann antipersonaler Zustände (gleichsam einer ewigen Aufspaltung) führen würden, von der unsere Nachbar/Paralellwahrnehmungen- „das aufgeblätterte Ich“ – auch wenn diese Vorstellung dem allseitigen (End-)Wusch nach Vereinigung und Synthese zutiefst zuwiderläuft –für alle Zeit untereinander nie etwas erführen.