David Bohm: “Die mystische Erfahrung reicht noch tiefer in die implizite Ordnung hinein, in die Ganzheit der Menschheit, sowohl die immanente als auch die transzendente. Könnten die Menschen die Natur gewöhnlicher Erfahrung besser verstehen, dann würden sie sehen, daß mystische Erfahrung tatsächlich eine Erhöhung, Intensivierung und Vertiefung von etwas ist, an dem sie schon immer teilhaben. Die implizite Ordnung schafft eine Gemeinsamkeit tief innerhalb von Materie, Energie, Leben und Bewußtsein. Die explizite Ordnung der sogenannten gewöhnlichen Erfahrungswelt entfaltet das Implizite und macht es sichtbar.”
Auffällig die Nähe hier zur hinduistischen Brahman/ Atman Konzeption (tantrischer Lesart): Die physische Realität (die ihrer Natur nach eigentlich Geist ist) ist unvollkommene, unentwickelte Ausdrucksform derselben großen, universalen Kräfte, die auch den Heilsprozessen zugrunde liegen. Oder passend hierzu der indische Sufist Hazrat Inayat Khan: “Der Geist ist in seiner Beschränktheit das, was wir Materie nennen, die Materie in ihrer Feinheit ist das, was Geist genannt werden kann.”