Schon wieder Christchurch

Nachdem vor fast genau einem Jahr in Christchurch/Australien ein schweres Erdbeben viele Tote und Verletze gefordert hatte und die Menschen nun dort nach langwierigem Wiederaufbau wieder begannen, neue Hoffnung und Zuversicht zu schöpfen, mußten sie genau an Heiligabend erneut in Todesangst aus ihren Häusern fliehen, weil ausgerechnet da ihre Erde wieder bebte. In einer Stadt mit dem so gottgefälligen Namen “ Christchurch“, dazu noch am Abend der Geburt des Herren, wie (bei Gott!) kann so etwas passieren? Wirkt dort etwa irgendeine Plage, eine Strafe, ein Symbol? Warum lässt Gott das zu? Oder steht er gar nicht selber dahinter? (Wenn nicht: Wo ist er dann?) Und wenn er dies nicht selber zu verantworten hat, so lässt er es zumindest (bei all seiner Allmacht) doch zu. Wer möchte hier nun noch hartnäckig von „Allgüte“ reden? Wie jeher treten hier die unlösbaren, ja entsetzlichen Widersprüche zu Tage. Paracelsus sprach davon, dass wir in der Hölle lebten, denn die Hölle sei bereits hier. Immerhin kann diese doch weltverneinende Sichtweise auf postmortale Phantasien  von Feuer und Bratrost-Torturen wohl verzichten und würde zudem einiges über unsere Zustände erklären. Wie man es aber auch immer drehen oder wenden mag: Das Wesen dieser Welt: So wie die Haut und das Fleisch das Skelett darunter verhehlen, so verhehlt die Geschäftigkeit und vitale Bewegung (was wir Leben nennen), den Untergang zum Tod  und die finale endgültige Katastrophe. Und Gott ist nicht bei uns.