Habe bei der Lektüre eines Physik-Traktates aufgelesen, daß unser „Selbst“ in einer fünften Dimension seinen Ursprung haben könnte, daß unsere wahre Form, unsere Art dort angelegt und ausgebildet zu sein scheint. Allein die Art der Wahrnehmung über „diesseitige“ Formen scheint an unsere dreidimensionalen Sinne gebunden (die 4. Dimension ist die Zeit). So repräsentiert unsere Wahrnehmung, die – sieht man von etwaigen Zuständen jenseits des normalen Wachbewusstseins ab – nie die eigentliche Form, sondern lediglich die Form, die nur eine Ausbuchtung der Überdimensionalität darstellt, die als nicht sinnlich Perzipierbares „entformbar“, erweiterbar ist und in etwa der platonischen Idee nahe kommen könnte, (es bleibt da noch das Problem der Verallgemeinerung und Spezifizierung).
Die echte Ursächlichkeit unserer Art (oder wahrnehmbarer Arten überhaupt) zu erkennen, bedeutete den Ausbruch aus dem Konstrukt der Vier- in die Höherdimensionalität, unter Beeinflussung der Wahrnehmung von Zeit, diese würde dann vor allem als subjektive „Scheindimension“ erkennbar. Die Physikerin Lisa Randall schreibt: „Jenseits des Horizontes wissen wir nichts. Dort muß der Raum nicht wie unserer aussehen. Die kopernikanische Wende wird ständig revidiert… Es könnte sein, daß nahe gelegene Branen zu einer Schwerkraft führen, die sich von der unterscheidet, die man anderswo registriert.” Oder wie es Ed Witten drastischer ausdrückt: “Raum und Zeit sind dem Untergang geweiht.”
Was kann dieser Gedankengang faktisch in Bezug auf räumliche Getrenntheit oder Zeitlichkeit bedeuten? Zusatzdimensionen erschließen nach meiner Vermutung Gleichzeitigkeit. All die Geister, all die fremden Besucher und Entitäten (und ebenso unsere Lebensphasen!) – auch wenn sie miteinander und zwischen den „Sphären“ kaum wechselwirken (können), sie sind alle hier und sie sind alle gleichzeitig.