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Orfeo Angelucci

In der  Schilderung “The Secret of the Saucers” von  Orfeo M. Angelucci aus dem Jahre 1952  kommt es zu einer frühen Verknüpfung einer  UFO-Begegnung mit spirituell- religiösen Implikationen. Es fällt bald auf, daß der Betreffende, obwohl  ganz offensichtlich auf christlichem Boden stehend und nach eigener Aussage das Leben eines ‘normalen’ Industriearbeiters führend, dabei eine Reihe nicht-christlicher Ansichten bemüht. Es ist zumindest aus der Biographie und Selbstbezichtigung des Verfassers nicht ersichtlich, daß er mit Ideen, die über übliche Lehrmeinungen hinausgehen,  je in Berührung gekommen sein könnte. Und doch werden -gleichsam einem roten Faden – während der gesamten Schilderungen wiederholt typisch platonische topoi, wie die Schattenhaftigkeit und  ontologische Minderung und  mangelnde Wahrheit der hiesigen Welt, betont. Auch wird der im Prinzip uridealistische Telos einer wesenhaften Zusammenkunft (im Sinne einer Ent-Objektivierung) in Zuge einer  seelischen (und kollektiven) Aufwärtsbewegung (also in höheren, zukünftigen Zivilisationsstufen)  angesprochen. Angelucci: “In einer Welt des Lichts sind individualisierte Aspekte, wie man sie auf der Erde kennt, nicht existent. ” Und: “Ich fühlte, daß die Entitäten… nahe an der infiniten Macht waren.”
Vor allem  auch platonisch der Hinweis auf  ein Erinnern der eigentlichen Herkunft während seiner Begegnung mit den überlegenen Entitäten. Nicht ohne Grund  finden sich gerade auch Parallelen zu typischen Inhalten von Nahtoderfahrungen: Angelucci spricht von spiritueller, energetischer Hebung und der Präsenz eines Lichtes, das Liebe emaniert.
Im Gegenzug: “Ich hatte fortwährend das Gefühl, daß die Welt die ich kannte, eine Phantomwelt war, die lediglich von Schatten bewohnt ist.” (Dies ist natürlich reinster Platonismus.)
“Zeit ist eine Illusion der Sinne.” Der Tod selbst ist Illusion. “Jeder muß an seinem eigenen Schicksal und seiner eigenen Erlösung arbeiten…” Dies durch viele Inkarnationen hindurch. Die Welt aber ist “insubstantieller Schatten”, ohne wirkliche Realität. Typisch neuplatonisch kann folgender Satz gewertet werden: “Jede Person auf der Erde hat ein geistiges Selbst, daß die materielle Welt und das Bewußtsein transzendiert und in Ewigkeit, jenseits der Zeit in spiritueller Perfektion in Einigkeit mit der Überseele residiert.” Im Zustand der Entrückung spricht er von einer -ebenfalls für NTEs typischen Lebensrückschau: “Jeder Lebensmoment auf der Erde war kristallklar für mich.” In diesem Kontext spricht er auch wiederholt von Erinnerungen an andere Leben, also von Reinkarnation. Er sagt auch: “Ich passierte den Tod und erhielt das ewige Leben.”
Eindrücke,  wie sie aus Nahtod-Erlebnissen bekannt sind, sind in diesem Kontext bemerkenswert, da NTE-Schilderungen im Jahre 1952 prinzipiell noch nicht publik waren und erst 25 Jahre später durch R. Moody öffentlich wurden.
“Ich erinnere diese Welt. Ich erinnere sie auf die selbe Weise wie sich ein verurteilter Gefängnisinsasse den Sonnenschein, die Bäume, die Blumen der Welt da draußen nach einer Ewigkeit der Ankettung in einem dunklen und abstoßenden Gefängnis erinnert.”  Dies mag man orphisch, emopedokleisch oder pythagoreisch nennen.
Für ein christliches Umfeld ketzerisch, geradezu katharisch mutet folgende  Aussage über seine  Bruderschaft zur spirituell entwickelten Sphäre an: “Ich habe sie sehr gut gekannt, irgndwann, irgendwo. Ich kannte sie auf einem gleichen Niveau wie dem meinen. Ich war einer von Ihnen. Aber nun sind sie wie Götter für mich.”   Arno Borst über die Katharer:  “Die Menschenseelen selbst sind nicht von hier, sie sind die Engel, die vor Beginn der Zeiten aus dem Himmel fielen und dnach dem Tode endlich wieder heimkehren dürfen.”
“Ich sah, daß wir als Erdenbewohner in Wirklichkeit in einer unterwelt-haften Illusion leben, wo wir verkehrte Schatten fälschlicherweise als Realität interpretieren und unsere ichbezogenen Träume von einer Getrenntheit von unseren Brüdern träumen.”
Und folgender Satz liest sich wie eine Reminiszenz an Meister Eckhart: “Alle Grenzen des Selbst waren verloren in einer Einheit des Seins.” Und dies wie eine Reminiszenz an Parmenides’ Prooemium: “Ich bin aus dem Tal der Schatten des Todes getreten und in ewiges Licht eingetreten.”
Und hegelianisch (hegelianisch der geschichtliche Telos zum Absoluten, was eine Korrelation aus Zukünftigkeit, höherer Zivilisationsstufe und höherer Geistigkeit bzw. Numinosität meint): “Diejenigen Entitäten, die die Probleme der Weltraumfahrt gemeistert haben, sind fortgeschritten zu einem Stadium eines spirituellen Bewußtseins, das wir uns nur als Abstraktes vorstellen können.”

Gerade der Name  des Autors ‘Orfeo (=Orpheus?) gibt Anlaß zur Spekulation, daß es sich hier auch um eine einzige gezielte Fälschung eines gnostisch-platonisch bewanderten Verfassers handeln könnte -auch wenn es hierfür nirgends einen Anhaltspunkt gibt, und so bleibt ganz zu Schluß doch nur eine einzige Evidenz, die da lautet: Die Korrelation von UFO-Erlebnis und Gnosis, ja die UFO Begegnung als heutige SPRACHE der Gnosis findet sich schon in den 50’ er Jahren des letzten Jahrhunderts eindeutig ausgesprochen.

Synchronizität, theistisch spiritistisch

Die  einfachste Form der Behandlung des Phänomens der  Synchronizität wäre eine theistische bzw. spiritistische Annäherung, die das Problem auf eine personale Einwirkung innerhalb einer uns vertrauten (hierarchisierten) Subjekt-Objekt-Relation festschreibt (oder besser: reduziert). Zumindest auf den ersten Blick wäre der Sachverhalt ein recht offenkundiger: Es obliegt dann schließlich Gottes Walten, die Ereignisse und Handlungsstränge in der Welt auf eine Art  und Weise  zusammenzufügen, daß sie durch das Moment der Koinzidenz denjenigen, der hiermit konfrontiert ist,  zur Bewußtheit hierüber drängen, ein Aufsehen auf sich ziehen und  dabei auch gewissen Apell- bzw. Signalcharakter annehmen können. Der Erlebende ist hierin erleidend und hat keinerlei  kausalen Anteil am Geschehen. Weiter gefaßt kann die Koinzidenz im theistischen Glaubensverständnis dann auch das Werk eines Gott untergeordneten Wesens wie etwas  eines persönlichen  (Schutz-)Engels sein. Es bedarf hier  keinerlei  weiterer Erklärung, wie dies genauer geschieht, denn dies obliegt eben allein dem überlegenen jenseitigen Ens, dem Numinosen, das dem Menschen eben nicht erklärbar ist, nicht einmal erklärbar sein soll. In diesem Kontext, da die Synchronizität zumeist als Positives, Bestärkendes wahrgenommen wird, kann sich leicht das Gefühl einer Hilfestellung im Sinne einer Richtungsweisung oder ganz allgemein  einer Hebung einstellen, was theistisch als Gnadenerweis  deutbar wäre. Das Phänomen wäre hierin genügend  behandelt und böte keine herausfordernden Fragen bezüglich der Begriffe von Welt, Sein, Ich, (seelischer, geistiger) Existenz.  Ganz ähnlich der spiritistische Ansatz: Hier wären etwa konkrete Zeichen oder Botschaften aus dem Jenseits, etwa Verstorbener zu vermuten, die sich eben auch in der frappierenden Zusammenkunft zweier eigentlich kausal getrennter Ereignisse zeigen könnten, die Protagonisten der Verursachung sind gegenüber der theistischen andere, das Prinzip der Herbeiführung und Einwirkung als nicht weiter erkläre Manipulation aus  einer potenteren Sphäre bleibt vom Prinzip das gleiche.
Auf den zweiten Blick aber ergeben sich doch Fragen. Denn die Botschaft des Ereignisses selber bleibt zumeist  verborgen, wird insofern nicht ersichtlich, als die Koinzidenzen oft höchst banaler, profaner Natur sind und  an und für sich gar keiner  inhaltlichen Deutung harren. Warum soll ein ‘geistiger Helfer’ überhaupt  auf das Raumzeitliche und  die Person einwirken und gleichzeitig den Sinn seiner Einwirkung dieserart  offen lassen? Und warum kommt dem einen Menschen diese Hilfe weitaus mehr zuteil als einem anderen? Nebenbei ein anthropozentrierter Ansatz, eine Anmaßung, wenn man so will,  die den Menschen in den Mittelpunkt höchsten göttlichen Interesses stellt. Von theistischer Warte mag  dies zwar erwartbar sein,  nichts jedoch spräche dagegen, daß hier auch ganz andere Kräfte wirken könnten, der zuweilen Schabernack-artige Charakter der Vorfälle , der etwas Kobold (-oder auch Trickster) haftes an sich hat, könnte  nämlich durchaus in diese Richtung  deuten. Setzt man eine geistige Sphäre voraus, die  vielfältig hypostasiert ist, bleiben schließlich ungezählte Möglichkeiten zur Einwirkung verschiedenster Entitäten, so daß zuletzt gar nicht ersichtlich ist, welcher Sinn hier vorliegen soll, inwiefern nun eine Hilfestellung geboten wird, oder zum anderen Beispiel gar ‘ein Jemand’ lediglich auf sich aufmerksam machen möchte oder umgekehrt sogar Hilfe vom Diesseits erbittet.

Synchronizität, Sätze

Einige Kernsätze aus dem Buch “So ein Zufall! Synchronizität und der Sinn von Zufällen” von Theodor Seifert und Angela Seifert, Das Buch ist von psychotherapeutischer Warte aus geschrieben, ich nehme -basierend auf eigener Erfahrung- eine nicht weiter kommentierte  Wertung vor, indem ich Sätze unter den Kategorien “Wahr, “Wahr unter Vorbehalt” und “Falsch” subsumiere.

Wahr:
“Synchronizitäten sind ein Weg in die Freiheit und zum Erleben der Kraft der Seele.”
“Synchronizitäten können auch das Unscheinbare, wenig Auffallende zum sinnvollen Erleben machen, sie bereichern den Alltag immer.” “Synchronizitäten gehören in den Alltag und in das Berufsleben.”
“Der erlebte Sinn von Synchronizitätserfahrungen gibt mir die Gewissheit, von guten Freunden begleitet zu sein oder wie ‘auf Adlers Flügeln’ getragen zu werden.”
“Synchronizitäten stellen auch Verbindungen über den Tod hinaus her, verbinden Diesseits und Jenseits in einer ganz persönlichen, auf unser Leben bezogenen Form, sie greifen auch weit zurück in die innere Geschichte der Menschheit und verbinden uns mit ihr.”
“Synchronizität ist ein Ausdruck für die Unteilbarkeit des Ganzen und die Komplementarität oder Zusammengehörigkeit von zunächst widersprüchlich und unvereinbar erscheinenden Komponenten.”

Wahr, unter Vorbehalt, die Vorbehalte sind von mir kursiv (auf Basis meines Artikels :
“Synchronizitäten liefern genau das Material, welches mein Ich und mein Bewußtsein zum gegenwärtigen Zeitpunkt brauchen.”
Synchronizitäten ergänzen und liefern Bausteine für die Architektur meiens Lebens und seines Sinnes.”
“Synchronizitäten befreien von der Unerbittlichkiet des Ursache-Wirkungs-Gesetzes, sie sind Ausdruck der Gnade.”
“Synchronizitäten vermitteln Zugang zur inneren Ordnung der Welt und zu meiner inneren Ordnung, die ich so, Schritt für Schritt, kennen lerne.” “Synchronizitäten sind Schöpfungsakte in der Zeit, sie eröffnen das Neue, ganz individuelle, bezogen auf meine Person und meine jetztige Lebenssituation.”
“Synchronizitäten erweitern mein Selbstverständnis und bestätigen die neuen Gesichtspunkte.”
“Synchronizitäten vermitteln hilfreiche Hinweise zur Erweiterung meines Rollen-und Selbstverständnisses, sie erweitern meinen Handlungsspielraum und zeigen auf, wo und wie er verändert werden könnte.”
“Synchronizitäten sind wirklich Freunde, die im stillstehenden Zeitmoment zu mir kommen mit einer Botschaft, die sich aus den Bausteinen meiner Gegenwart, meiner aktuellen Lebenssituation und den dazu jetzt notwendigen Ergänzungen, die ich nicht kenne, aber zum Leben gerade jetzt brauche, zusammensetzen. Sie sind ein sinnvolles Ganzes des Jetzt, dessen Informationswert ich – fast- immer entschlüsseln kann.”
“Synchronizitäten sind hilfreiche und zeitgenaue, persönlich auf mich abgestimmte Wegweiser in belastenden Situationen – doch ob ich sie beachte, liegt in meiner Selbstverantwortung.”

Falsch:
“Synchronizitäten sind Zeitpunkte, in denen ich ganz bei mir und auch ganz alleine bin, kein anderer Mensch ist anwesend, nur die Kraft der unbekannten anderen Seite.”
“Synchronizitäten ereignen sich in gefühlsmäßig bedeutsamen Situationen, d. h., das Erleben und Erkennen von Synchronizitäten ist immer ein Hinweis auf eine solche innere und äußere Situation.”

C.G. Jung, Symbol und Hinderung

C.G.Jung: “Die Nützlickeit des dogmatischen Symbols: Es formuliert ein ebenso gewaltiges wie gefährlich -entscheidendes seelisches Erlebnis, das um seiner Übermacht willen mit Recht als ‘Gotteserfahrung’ bezeichnet wird, in einer dem menschlichen Auffassungsvermögen erträglichen Art und Weise, ohne den Umfang des Erlebten wesentlich zu beeinträchtigen, noch dessen überragender Bedeutung schädlichen Abbruch zu tun. ” 

Diese Bemerkung möchte ich so nicht unwidersprochen hinnehmen. Hierzu vorab mein Aphorismus: 

“Das Symbol meint einen herben Verlust an Details.”

Hiermit soll ausgedrückt sein, daß das Symbol angetan ist,  den ursächlichen Sachverhalt und Sinn, für den es (idealerweise) stehen mag, ganz zu verstellen und in Folge den Menschen durch die quasi unkenntliche Übersetzung von der Ausfüllung des Sinnes, von seiner transzendenten Verantwortung zu suspendieren. Das Symbol steht als Bild für Verallgemeinerung  und Distanz, für einen ohne Weiteres nicht mehr kompensierbaren Bezugs-und Inhaltsverlust, der eben bis zum Ausfall der metaphysischen  konstituierenden Ursächlichkeit und der ihr immanenten individuellen Verantwortungen und Erlebnisebenen führt und diese sogar negiert oder mit Restriktionen belegt.
Platon hingegen wußte noch von der “der Seele eines jeden innewohnenden Wissenskraft” und vom  “Organ, durch welches ein jeder zu Kenntnissen kommt, ganz ähnlich wie wenn man das Auge nicht anders aus dem Dunkelen nach dem Hellen umwenden könnte als mitsamt dem ganzen Leibe, so sie mitsamt der ganzen Seele aus dem Bereiche des Werdenden nach der anderen Seite umkehren muß, bis sie fähig geworden ist die Betrachtung des Seienden und des Hellsten unter dem Seienden auszuhalten.” (Platon, Politeia)
Diese Herausforderung, dieser Auftrag an den Einzelnen  bedarf keines Symbols, das durch seine Platzhalterrolle  vielmehr wie zur  Reminiszenz an etwas Entferntes und Vergangenes nur Hemmnis zur gegenwärtigen spirituellen Konkretion wäre – Selbstvollzug und Wahrheitsfindung bedürfen überhaupt keiner Symbole (bestenfalls wären diese Initial).  Daher sagt C.G. Jung dann auch an anderer Stelle:”Die individuelle Erfahrung…ist das warme rote Blut, das heute pulsiert. Sie ist für einen Wahrheitssucher überzeugender  als die beste Tradition.” 
Und weiter C. G. Jung auch folgerichtig nicht ohne Widerspruch zum hier einführenden Zitat):  “Hatte man vielleicht überhaupt nie gewußt, was die heiligen Bilder bedeuteten… Fast scheint es so, als als ob diese Bilder bloß gelebt hätten, und als ob ihre lebendige Existenz einfach hingenommen worden wäre, ohne Zweifel und ihre Reflexion, etwa so, wie alle Leute Weihnachstbäume schmücken und Ostereier verstecken, ohne überhaupt je zu wissen, was die Gebräuche bedeuten. Darum sterben von Zeit zu Zeit die Götter, weil man plötzlich entdeckt, daß sie nichts bedeuten, dass sie von Menschenhand gemachte, aus Holz und Lehm geformte Nichtsnutzigkeiten sind.”
Und: “Ich bin überzeugt, daß die zunehmende Verarmung an Symbolen einen Sinn hat. Diese Entwicklung hat eine innere Konsequenz. Alles, worüber man sich nichts dachte und was dadurch eines sinngemäßen Zusammenhanges mit dem sich ja weiterentwickelnden Bewußtsein ermangelte, ist verlorengegangen.”

Und zuletzt sein Wort, das einen sehr pragmatisch-weltlichen und soziologischen Impetus der Tradition  offenbart:”…so daß ich völlig überzeugt bin von der außerordentlichen Wichtigkeit des Dogmas und des Rituals, zum mindesten als Methode geistiger Hygenie.”

Zur Natur der platonischen Ideen

Was ist die nähere Natur der platonischen Eide? Stehen wir vor einem abstractum, etwa auch bezeichnet als ‘die Gedanken Gottes’, oder handelt es sich um wesenhafte Form im Sinne des Wortes,  um vielheitliche Explikation auf höherer Ebene realer Existenz und Welt (Materie ist Geist ), die sich – wie gerade im späten Neuplatonismus- zu einer Ausdifferenzierung der geistigen Hypostase,  zu einem wesenhaften Konfigurationsraum  heranziehen läßt?
“Die arabisch schreibenden Gelehrten, die sich mit der Ideenproblematik befassten, hatten anscheinend keinen Zugang zu vollständigen Übersetzungen platonischer Dialoge. Sie bezogen ihre Kenntnisse aus neuplatonischer Literatur, aus der Metaphysik des Aristoteles und aus doxographischen Berichten. Der einflussreiche Philosoph al-Farabi, der in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts tätig war, schwankte zwischen der aristotelischen Ablehnung transzendenter Formen und der neuplatonischen Ontologie. In den Rasā’il ikhwān aṣ-ṣafā’ , einem enzyklopädischen Werk des 10. Jahrhunderts, wird eine Variante der Ideenlehre vertreten, in der ‘leuchtenden’ spirituellen Formen die Funktion von Urbildern aller Sinnesobjekte zukommt. Diese Formen seien für die Seele wahrnehmbar, wenn sie einen außerkörperlichen Zustand erreiche.” (Wikipedia) 
Eine wesenhafte, konkretisierende  Beschreibung kann nicht wundern, denn Wilhelm Nestle: “Es darf  nun aber nicht  übersehen werden, daß diese Idealwelt für Platon nicht nur eine Gedankenwelt ist, sondern daß sie metaphysische Existenz hat, ja daß sie die einzige wahrhaft reale Welt im Sinne eines dauernden Seins ist.” Und  C. Tornau: “Platon selbst hatte sich die Formen (die Eide) zwar keineswegs als tot und starr vorgestellt, ihre Interpretation als Gedanken aber abgelehnt.”
Sri Yukteswar´s Bericht aus der höheren Astralwelt (1936): “Das astrale Universum besteht aus feinen Licht und Farbschwingungen und ist vielhundertmal größer als der physische Kosmos. Die ganze grobstoffliche Schöpfung hänge wie eine kleine massive Gondel unter dem riesigen, leuchtenden Ballon der Astralsphäre.”
“Der Tod wird dich flach machen und dich über den Himmel und die Erde und darüber hinaus ausdehnen lassen. Und du wirst sein wie ein Nebel aus feinen Kristallen, die sich bewegen und fortbewegen.” Don Juan Matus  bei Castaneda)
Aldous Huxley:”Das ist die Art wie man sehen sollte und wie die Dinge in Wirklichkeit sind.”
Plato zum Welt-Aspekt: “In jener anderen Welt sind die Farben viel reiner und leuchtender als hier unten.”
Mein Zusatz: Das Wesen des Aufstieges ist ontologische Verdichtung  zur Wesentlichkeit und zum Wahrsein, dabei Ausdehnung und Umfassung zur Totalität, zur Einsheit. Dieser Weg führt auch in und über  höhere Welten, die konkret sind, hypostasiert sind, expliziert sind in ähnlicher (und weit anderer) Art wie unsere.

Archetypus und Eidos

C.G. Jung: ” ‘Archetypus’ ist eine erklärende Umschreibung des platonischen ‘eidos’.” “Wenn unser natürliches Erbe sich verflüchtigt hat, so ist, um mit Heraklit zu sprechen, auch aller Geist aus seiner feurigen Höhe heruntergestiegen. Wenn aber der Geist schwer wird, so wird er zu Wasser, und der Intellekt hat, in luziferischer Überhebung, sich des Sitzes, auf dem der Geist einst thronte, bemächtigt. … der Weg der Seele, die den verlorenen Vater sucht, führt darum zum Wasser, zu jenem dunklen Spiegel, der in ihrem Grunde ruht.”   (Zusatz von mir: Das Wasser meint hier also das Unbewußte.) 
Zur Bestimmung: Der Eidos ist Ausdruck des Nous in seiner Wandlung zur Vielheit (dies im Zurückblick auf das Eine).  Die Seele hingegen ist untere Hervorbringung des Nous. Insofern sind die Eide nicht explizit in der Seele, aber Seele und Eide sind  aus der selben Substanz, hypostasieren beide aus dem Geist.  Die Eide stehen dabei über der Seele. Während der Nous  die geistige Vielheit (die Ideen) und so das eigentliche Wesen des Seienden  konstituiert, konstituiert die Seele mit Blick auf die in ihr enthaltenen  logoi (die wiederum auf die Eide zurückgehen) die Vielheit der Erscheinungswelt. Die Seele wird dann  in ihrer Rückwendung auf die Ideenordnung sich ihres eigenen Seins (besser: ihrer Herkunft) bewußt, indem sie  die Selbsthypostasierung des Nous als ihre Genese begreift und diesen Prozeß umkehren muß. Die neuplatonische Telosformel ‘Ähnlichwerdung mit Gott’ meint dann psychologisch die Durchwaltung der unbewußten Seelenaspekte hin  zu ihrer transpersonalen Tiefe und Ausdehnung in dieser Begrifflichkeit (die sie für die reduzierte hiesige Warte in gewisser Weise erst erschaffen muß) und darüber hinaus. In diesem Sinne wäre  der Aufgang ins Geistige eben ein Weg durch die hierarchisierte höhere Wesenhaftigkeit  des (eigentlichen) Selbst und Seins  und darin ein ständiges Überschreiten bzw. Integrieren zum Nächsthöheren und  zum Einenden. Die hierin residierende  Unbestimmtheit oder Transzendierung  unserer raumzeitlichen Begrifflichkeit hat  C.G. Jung genau gesehen:
“…denn was nach dem Tode kommt, ist unerwarteterweise eine grenzenlose Weite voll unerhörter Unbestimmtheit, anscheinend kein Innen und kein Außén, kein Oben und kein Unten, kein Hier und kein Dort, kein Mein und kein Dein, kein Gutes und kein Böses. Es ist die Welt des Wassers, in der alles suspendiert schwebt, wo das Reich des ‘Symphatikus’ der Seele alles Lebendigen, beginnt, wo ich untrennbar dieses und jenes bin, wo ich den anderen in mir erlebe und der andere als Ich mich erlebt. Das kollektive Unbewußte ist alles weniger als ein abgekapseltes, persönliches System, es ist weltweite und weltoffene Objektivität. Ich bin das Objekt aller Subjekte in völliger Umkehrung meines gewöhnlichen Bewußtseins, wo ich stehts Subjekt bin, welches Objekte hat.”
Flankierend zur  Erklärung, daß es sich hier um weit mehr als eine Symbolsprache, ja  nicht weniger als um eine sprachliche Annäherung an eine höhere existente Formenhaftigkeit handelt, nur ein Schlaglicht auf die schamanische Empirie des Don Juan Matus: “Ich veränderte meine Augen um zu sehen, wie sein persönliches Leben sich auflöste und sich unkontrollierbar über seine Grenzen hinaus ausdehnte, wie ein Kristallnebel; denn so ist es, wenn Leben und Tod sich verbinden und ausdehnen. So verhielt es sich, als mein Sohn starb.”

John Bennett, Transformation

“Um John Bennetts Leistung zu verstehen, muss man die Einsicht G.I. Gurdjieffs anerkennen, welcher nachdrücklich betonte, dass der Mensch völlig blind geworden sei für das, was wirklich ist. Bennett, der leicht eine brillante Zukunft als Wissenschaftler hätte haben können, wurde ein Lehrer der Ideen Gurdjieffs und Ouspenskys von der Transformation des Menschen. Er glaubte, dass eine Lehre des Lebens verloren geht, wenn nicht ständig neue Einsichten gefunden werden, die ihre Bedeutung erneuern.“ “Bennetts Nachfolger und Anhänger sehen seine Bedeutung jedoch nicht so sehr darin, dass er zu einem unabhängigen Exponenten von Gurdjieffs Ideen wurde, sondern dass er es verstand, an dem Gebäude von Gurdjieffs Lehre und seinen Methoden weiterzubauen.” (Wikipedia) 
Im folgenden Kernsätze  zum transformatorischen Lebens-Ansatz Bennets im Original-Wortlaut:
“Wir sollten Transformation als etwas betrachten, das hier und jetzt passiert.”
LERNEN
-Psychologen und Pädagogen geht es darum, Störungen zu beseitigen und ‘normale Leute’ zu produzieren. Das ist ausgezeichnet; aber es stellt sich oft heraus, daß Normalität nur dann erreicht wird, wenn das Ziel höher als ‘bloße’ Normalität gesetzt wird.
-Wissen bringt Ordnung und Richtung in unser Leben, aber als solches transformiert es uns nicht.
-Solange man die Freude am Lernen in sich lebendig hält, bleibt man jung. -Verifiziere, bevor du etwas übernimmst.
-Betrachte nie etwas, das du gelernst hast, als endgültig.
-Vergleiche anzustellen, ist nützlich.
– Übe Unparteilichkeit, laß dein Urteil nicht von Zuneigung und Abneigung beeinflussen. Dennoch mußt du deinen instinktiven Reaktionen volles Gewicht geben. Diese gehen oft tiefer als deine Gedanken.
INNERER KAMPF
-Vergiß nicht, daß du nur innerhalb deines eigenen gegenwärtigen Augenblicks kämpfen kannst.
-Organisiere deinen Kampf.
-Gebrauche deine Unterscheidungsfähigkeit.
-Beharrlichkeit wird erreichen, was mit Gewalt nicht erreicht werden kann. Steter Tropfen höhlt den Stein, ein Wolkenbruch hinterläßt kaum eine Spur.
– Habe keine Angst, zu kämpfen.
-Vergiß nicht, daß Kampf in der Gegenwart der Schlüssel zum Glück in der Zukunft ist.
-Halte dich nicht damit auf, Versagen zu bedauern.
-Dein Körper ist unwissend, sei gerecht zu ihm, deine Gefühle wechseln, verlaß dich nicht auf sie.
-Vergiß nie, daß kein anderer deinen Kampf für dich führen kann.
OPFER
-Ein Opfer, das als solches ersichtlich wird, ist kein wahres Opfer. -Gelegenheiten für Opfer entstehen ständig, aber es macht ihr Wesen aus, daß man sie nicht bemerkt.
-Das Mysterium des Opferns liegt darin, daß es äußerlich als Zeichen der Schwäche erscheint, sich jedoch als das Gegenteil herausstellt.
-Das Wesen des Opfers ist die Entscheidung.
-Ich wiederhole, daß wir nicht auf eine Gegenleistung hoffen dürfen, wenn wir opfern. Jede Hoffnung auf Belohnung, die sich in ein Opfer einschleicht, zerstört seinen Wert.
-Die Frucht des Opferns ist die Freiheit.
-Opfere nicht auf Kosten von anderen.
-Verbirg dein Opfer vor anderen.
– Entdecke deine Abhängigkeiten und frage dich, ob du bereit bist, irgendeine davon zu opfern
HILFE
-Das Wesen der Hilfe besteht darin, etwas Kostbares hereinkommen zu lassen.
-Es gibt Hilfe in Form von psychischen Energien, die von einer Person auf die andere übertragen werden.
-Schließlich gibt es höhere oder spirituelle Hilfe. Sie wird Gnade genannt. -Gegenwart von Menschen, die Transformation erreicht haben oder auf dem Wege dazu sind. Sie werden gemeinhin Heilige genannt.
-Der Besuch von Orten, an denen intensive Transformation stattgefunden hat. Das sind heilige Orte oder Heiligtümer.
-Die Hilfe, die ein Lehrer seinen Schülern gibt.
-Besondere Rituale oder Zermonien, in denen die Übertragung geschieht. Sie werden Initiation oder Einweihung genannt.
-Spontane und erklärliche Hilfe.
-Hilfe, die uns in Momenten äußerster Verzweiflung zukommt.

Progression und Gleichzeitigkeit

“Um die Jahrhundertwende behandelten die Impressionisten Licht als eine reine Kraft, die Formen hervorruft und wieder auflöst und in ihre elementaren Bestandteile der Empfindungen zerlegt werden kann, die logische Ausweitung dieser Arbeit war der Pointillismus, der die ganze Natur auf Farbpunkte oder Farbquanten reduzierte. Einige Jahre später wurde in der Physik derselbe Gedanke formuliert – die Quantentheorie des Lichts und der Materie von Planck und Einstein.
Ruhen solche Konzepte und Einsichten in irgendeiner verborgenen, symbolischen Form im Unbewußten? Oder kann man sich ihnen in der Natur nähern, nicht direkt, aber in irgendeiner versteckten Weise, die dann über die Sprachen der Kunst, der Literatur, der Musik oder der Wissenschaft entschlüsselt werden muß ? Die vielen Beispiele gleichzeitiger Bewegungen des Denkens und Fühlens sowie die Ideen unverbundener Gruppen über die Grenzen von Disziplinen hinweg lassen vermuten, daß hinter diesen Gleichzeitigkeiten und Synchronizitäten ein tieferer Sinn liegt.’

Tatsächlich ist dieser  Sinn leicht benannt, denn:  
Die Weltgeschichte ist die Auslegung des Geistes in der Zeit. Dieser Hegel zuzuordnende Gedanke wird vorher prinzipiell schon im Neuplatonismus entfaltet,  meint eine Zeitachse der Progression des Emanierten zur Zurückkehr zu sich selbst in seiner Ur-Einheit; insofern handelt  es sich innerhalb der Vielen, die  zu ähnlicher Zeit inkorporiert sind,  um die Teilhabe an der selben Seelensubstanz auf verwandtem Stand, eben auf dem Stand einer sinnhaften geschichtlichen Zusammenheit und Ausgerichtetheit zum  höheren Zweck.
Über den neuplatonischen Zeitbegriff: “Die Ewigkeit des überzeitlich Seienden ist als eine Art von Leben aufzufassen. Hier versteht Plotin unter „Leben“ die Selbstentfaltung eines einheitlichen Ganzen (des Nous) in die Vielheit seiner Elemente (der Ideen). Dies bedeutet aber keine Aufspaltung der Einheit, denn die Elemente verbleiben in der Einheit des Ganzen. So wie die Ewigkeit auf der Selbstentfaltung des Nous, basiert die Zeit auf der Selbstentfaltung der Seele. In der Zeit tritt die Einheit des Lebens der Seele in eine Vielheit auseinander, deren Elemente durch den Zeitfluss voneinander getrennt werden.
Damit wird für die Seele das Ineinander der Ideenwelt zu einem geordneten Nacheinander einzelner Ideen –
die Seele verzeitlicht sich.]Als Bestandteil der geistigen Welt gehört jede einzelne Seele eigentlich der ewigen Einheit des Geistigen an, doch ihr naturgegebener Wille zu einem Eigendasein ist die Ursache ihrer Vereinzelung. Da diese Vereinzelung als Abtrennung von der Ganzheit des Seins notwendigerweise eine Verarmung ist, besteht in der Seele der Impuls zur Beseitigung dieses Mangels an Fülle. Zeitlich ausgedrückt heißt das Rückkehr in die Einheit.”
(
Wikipedia)

Zum Wesen der Synchronizität

“Synchronizitäten … öffnen die Schleusentore zu den tieferen Schichten des Bewußtseins und der Materie, die für einen schöpferischen Augenblick den Geist überfluten und die Teilung zwischen dem Inneren und dem Äußeren heilen. Etwas Ähnliches mag in dem eine Rolle spielen, was der Psychologe Abraham Maslow als ‘Gipfelerfahrungen’ bezeichnet hat: plötzliche ekstatische Momente großen Glücks, großer Ehrfurcht und eines Gefühls der Einheit, das zu heiterer Gemütsruhe und Beschaulichkeit führt. Synchronizitäten, göttliche Offenbarungen, Gipfel- und mystische Erfahrungen sind Fälle, in denen Kreativität die Schranken des Selbst durchbricht und dem Gewahrsein erlaubt, das ganze Reich des Bewußtseins zu durchdringen.”
“Solche Erfahrungen setzen Sinn, Energie und Kreativität in erheblichem Ausmaß frei und vermitteln eine Ahnung von der völligen Umwandlung, die für das Individuum wie für die Gesellschaft möglich ist.”

Die Synchronizität kann in gewisser Situation und  Qualität tatsächlich einem Gipfelergebnis gleichkommen. Allerdings ist hieran auch die Möglichkeit trügerischer Schlüsse gekoppelt. Die Koinzidenz  rankt nämlich oftmals  um ihren eigenen Sinn, der Inhalt  ist ihr dabei sekundär. Eine tiefere  Sinnhaftigkeit  bietet sich zwar umso mehr als  Auslegung an, je vermeintlich bedeutungsvoller das Angesprochene bzw. Affimierte angesehen werden kann , der Topos der Synchroniziät ist aber tatsächlich viel eher  wesenhaft beliebig und kann eben oft genug das Allerprofanste und Unwichtigste oder Banalste duplizieren. Insofern besteht hier noch kein echter Hinweis  zur Sinnverstärkung der auftretenden topoi über die Betonung dieses Inhaltes, sondern vielmehr  handelt es sich hier offensichtlich eher um sehr deutliche Hinweise auf die affirmative Kraft des Geistigen als solche, um dessen schöpferischen Aspekt seiner  gedanklichen Fokussierung. Der gedankliche Fokus  (der oftmals nur nebensächlichen Charakter einnehmen kann) bedingt (?) dabei ein Zweites, das zu ihm passt und räumlich entfaltet ist. Das Schwierige hieran ist unter anderem, daß das Zweite ja nicht aus einem Leeren, Akausalen entspringt, sondern selber das Ergebnis eines autarken Handlungsstranges  repräsentiert (wie eine Person etwa, die zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort auftaucht.) Hier wird das Zeit- und Kausalverständnis insofern transzendiert, als es sich um zwei unabhängige Kausalitäts-Ketten handelt, die  an einer gewissen Stelle aufeinander treffen, sich verschränken, ohne offensichtlich die geringste gemeinsame Herleitung zu teilen.  Insofern ist es hier schwierig, von Verursacher und andererseits passiv Koninzidierendem zu sprechen. Die  Resonanz auf das Gedankliche, die zur Koinzidenz zweier individuierter, ‘autarker’ Kausalitäten führt, folgt also offenbar einer  ganz eigenen bzw. anderen (kausalen) Herleitung, als unsere Vorstellung von Kausalität sie bereitstellen kann. Eine mögliche Auflösung für dieses Problem liegt etwa in einer  transpersonalen Sichtweise, wie sie der  Neuplatonismus anbietet:
“Die Selbigkeit von Denkendem und Gedachten macht in der Weise das Wesen des Nous aus, daß das Sein des Denkenden nichts anderes ist als das Sein des Gedachten, als das der Nous wirklich denkend ist.”
“Als wesenhafter Geist vernimmt er das wesenhaft Seiende und BRINGT ES INS SEIN. Er ist also das Seiende. Er vernimmt im Vernehmen des Seienden nichts anderes als sein eigenes Sein.” “Sein Denken ist ein Sich-selbst-vor-sich-selbst-bringen.” (Volkmann -Schluck)

 

Peat, Kernsätze zur Synchronizität

Kernsätze David Peat

(1) “Die Essenz einer Synchronizität liegt darin, daß das entsprechende Muster für den, der es erfährt, einen Sinn oder Wert besitzt.”

(2) “Synchronizitäten spiegeln unsere geistigen, inneren Prozesse wider und nehmen dabei die Form äußerer Manifestationen an.”

(3) “Die Aktivierung der Kräfte des Unbewußten können das Auftreten von Synchronizitäten besonders begünstigen.”

(4) “Kausalität und Synchronizität widersprechen sich nicht, sondern sind zwei verschiedene Wahrnehmungen derselben zugrunde liegenden Wirklichkeit.”

(5) “Synchronizitäten entwickeln sich zu Mustern, die durch Zufall aus einem allgemeinen Hintergrund von Zufällen und Möglichkeiten entstehen und für die Person, die sie erfährt, einen tiefen Sinn erhalten. Oft geschehen diese Zufälligkeiten an kritischen Punkten im Leben eines Menschen und sind so zu verstehen, daß sie die Samen für sein künftiges Wachstum erhalten. Man könnte deshalb sagen, daß Synchronizität auch die sinnvolle Entfaltung latenter Leistungsreserven beeinhaltet.”

(6) “Synchronizität wirkt als Hinweis auf den Sinn, der in einem individuellen Leben, einer Beziehung oder in einem historischen Augenblick verborgen ist.”

(7) “Die besondere Eigenart der Synchronizität liegt darin, daß sie gleichzeitig ein einzigartiges, einmaliges Ereignis und die Manifestation einer universellen Ordnung darstellt. Eingebettet in den zeitlichen Augenblick, zeigt eine Synchronizität ihr transzendentes Wesen. In dieser Beziehung zwischen der transzendenten und der zufälligen Anordnung geistiger und physischer Ereignisse liegt die numinose Bedeutung der Synchronizität.”

(8) “Synchronizitäten haben ihren Ursprung in den Verknüpfungen geistiger und physischer Geschehnisse, die für den, der sie erfährt, ein starkes Gefühl für ihren SInn beinhalten.”

(9) “Synchronizitäten haben ihren Ursprung in einem Grunde, der jenseits bestimmter Wissenskategorien liegt und der sich allen Versuchen widersetzt, Grenzen zu ziehen oder geistige Trennlinien zwischen den besonderen Erfahrungsbereichen aufzustellen.”

(10) “Es ist außerordentlich schwer, der vollen Bedeutung der Synchronizität gewahr zu werden.”

(11) “Eine Synchronizität ist ein Ursprung, ein schöpferischer Augenblick, in dem sich das Ordnungsmuster im Leben eines Menschen, wie es sich in die Zukunft erstreckt, zeigt.”

(12) “Wenn man Geist und Materie nicht als zwei Aspekte eines einzigen Ganzen behandelt, dann wird es schwierig sein, im Verständnis des Wesens der Synchronizität voranzukommen.”

(13) “Die wahre Botschaft der Synchronizität lautet, daß wir für neue Perspektiven aufgeschlosssen sein und dem Geist sein volles schöpferisches Potential einräumen sollen.”

(14) “Wir können eine Synchronizität als einen Mikrokosmos ansehen, der die Dynamik des Makrokosmos widerspiegelt, während er sich gleichzeitig in die geistigen und materiellen Aspekte im Leben eines Menschen hinein einfaltet.”

(15) “Eine Synchronizität wirkt wie ein Spiegel, ein Spiegel, in dem das ständige Ein-und Entfalten des Universums aus seinem Grunde reflektiert wird.”

(16) “Sie Synchronizität ist ein Bild der kreativen Quelle, denn innerhalb ihres zeitlosen Augenblicks dehnt sich das Gewahrsein über die Gesamtheit von Bewußtsein und Materie aus und erzeugt ein tiefergreifendes Identitätsgefühl. Aus diesem zeitlosen Augenblick fließen die Ereignisse und die Muster der Synchronizität; sie erstrecken sich über die künstlichen Unterschiede zwischen Geist und Materie, Selbst und Körper, Individuum und Gesellschaft, Gesellschaft und Natur. Synchronizität ist deshalb ein Hinweis auf eine viel größere Umwandlung, ein Hinweis auf ein kreativeres Leben, in dem das Selbst seinen angemessenen Platz innerhalb des Bewußtseins einnimmt.”

(17) “Die Synchronizität läßt uns erkennen, daß wir unser Leben und unsere Zivilisation auf eine Illusion gegeründet haben: die Illusion, daß das Selbst die letzte Wirklichkeit ist, daß das Werden wichtiger ist als das Sein,daß der zeitweilige Fortschritt bedeutsamer ist als die unendlich subtileren Zeitordnungen, die mit der Ewigkeit verschmelzen, und daß die oberflächliche Realität der Dinge gewichtiger ist als die ihnen zugrunde liegenden verborgenen Ordnungen.”