Category Archives: Lyrik und Kurzprosa

Ostergedicht

Hasenzeit
ihr Faltenstolz
Frau R und H
Begehrlichkeit
Wilfried und Pythagoras
mit Tusche
fremde
Süsse still am Stern
am Rhein die Nessel-
Katerklause
anthrazit
ist Platons Schatten
Seele neigt dann
abends Welt
der Dunkelgang
führt weg
vom Teer
vorbei
an dem Archont
wo man wagt
die Welt
zu überwinden
und sagt
werde nun frei
und sei

 

Reue und Leib

Reue und Leib
zum Verbleib
Schnitt am Bett
gedunsen Junge hinkt
Mond merkt
Zahl
vom Hellas
stürzt Herr S
für Tropfen gestaut die
Gewebe Fusion mit Geräten
und Erlaubnis Sekret

bedenkt daß
ihr noch
hospitalistische Dörfer
besucht
und die
Zukunft verschiebt
je nach Zeit
seid bereit

 

Trost

Als man ihn fand mit geschundener Lippe und sie seine Schnitte wusch und zudeckte und später als sie wegen dieser Sache den Hügel betrat der umgeben war von den ganz fremden Blumen da begann sie zum ersten Mal das Blau des Himmels zu hinterfragen und jemand sah ihn wie er sprach mit den anderen nur verstand man seine Sprache nicht und manchmal noch nachts als man etwas vernahm von ihnen am Laken und dies als Trost bemerkte da schlief man gerne  um zu erkennen.

 

Mäusepater Markion

Mäusepater Markion
ruft im Staub
die Seinen
Haoma ist die Stadt aus Licht
und in deinen Händen Hauch
der stirbt
und Vogelsamen
deine Nahrung –
Klausurgrau
im Lungenflur
wo man spricht
vom Schlaf
wirft ein Kartäusermond noch Licht-
die Astronomie der Toten
Pollux ist groß
wartet nicht
scheint und steigt
zum neuen Abend

An der Tür schwaches Licht

An der Tür
schwaches Licht
Kräuteropfer vom Winter
und Gelächter am Nachbarbeton
gebrochen in der Strasse nun Motoren
die giftig fliehen zum Hügel
ein Sucher
schaut auf die Raben
Acker schweigt noch
Wurzel steigt
verspricht die Auferstehung
im Rad

wahrhaft ist das Leben nicht
denn vom Weib gegeben sind die Hummeln
die suchen und gründen
ein Königreich im Boden
und an den Kanten schleicht ein Tier
reibt sein Fell am Stein
der alten Leute
auf das er endlich entschwinde
der März

Ausblick

Fieber und Namen
vergessen im Flur hier
ist jetzt niemand mehr
der hustet
oder gefangen scheint
in Stein und Zeit
einst wird dies ein Magazin sein
für das Wetter
oder die Geister
die ihre Wagen ziehen
aus Stahl und Draht
und die fluchen über die Gelenke-
und sie sagte noch sie habe Besuch
aber da war niemand zu sehen
nur sprach der Wind davon
daß mir jemand gefolgt war
und wir erschraken daher
und sie schlief bald darauf
und ich fragte dann noch
nach dem Weg
(zu mir selbst)

Sie

Dort wo man lebte an den Bergkämmen am Schlafmohn sagte sie hinter dem Haus waren Stimmen eines anderen Planeten und ich glaubte jedes Wort und dort im Osten wo man schoß konnte sie sehen wie die Alten sterben mußten im Granatfeuer warum man uns dies vorenthielt fragte sie und schon damals saßen auf den Hügeln Männer die den ganzen Tag nichts taten als dort zu harren manchmal hatte sie Freude wegen der Nacht im Flur dann sang sie neben mir und ich fragte warum sie nicht müde sei und fragte lediglich an gegen die Kraft die Vehemenz des Ganzen und freute mich an ihren Augen denn jene sprach durch sie.

Nachbarbild

Das Nachbarhaus mit Container und Drahtmüll und sie wieder vor der Entbindung/ von weitem stand ihr weiß/ von nahem mochte sie nicht daß man über das Leben nachdachte/ der Scheune fehlt oben das wichtige Fenster dem Regen gefällt das er fühlt sich zuhause darin und irgendwann tritt er aus füllt die Gräben deren Zweck man vergaß eigentlich schon während man sie aushob und der nächste Sommer wird zeigen daß sie nie aus dem Schatten treten immer in den Mauern sind aber ihre Kinder schreien an der Wegkreuzung zum Feld wo sie sich selbst und den Tieren Schmerzen zufügen und mit Rotz und Blut darauf mir unsinnige Fragen stellen gerade mir und die Schrottleute mit der Glocke läuten zum Gedenken über die Kreisläufe von Geburt und Tod sogar über die Hierarchien der Engel und Gewalten ein nutzlos kahlgeschlagener Stamm ermöglicht den Blick auf eine Gesellschaft dahinter mit weißem Plastik und Gartenrost.

Signatur

Von Nord schlägt der Sturm
an die Bäume
zeigt wie wenige  bleiben
an der Wintergabe –
trocknet der Stein
zerbricht Erde und Guß
an der Flur-
Feuer Salz und Signatur
die Affekte
sind hierarchisch
gewirkt in das Fleisch
das Stachelhemd
und die Eisen-

minne mich
mein Heiland
fest und lange
als deine Braut
zu Ehren desto
reiner kann ich dir
schon hier ergeben sein
und wer bedenkt daß
im Feuer lachend standen
verachtend den Teufel
sein Gefolge
die Frömmler
und die Welt-
ihre Ketzer

Bestand Februar (15)

Steif aus dem All der Eiszug
gegen die Wände
ist Korrosion
am Werk das Lachen
und die Gesichter an den Schrauben-
gefriert man
zum Pragmatischen
bleibt an der Tür
nur ein Besen
an dem sich keiner traut
der üble Rede führt-
das Getue der Frauen
meint Verwandlung vom Tier
Hexensache
das Konterfei
nur wenn man schaut
ist sie Mensch
und wie immer
verschleissen zum Nettobetrag
die Uhren
die Jahreslast
die Tage
die sich alle gleichen
und was bleibt ist
der Halt noch im Jenseits
der Alten Geheimnis
und sie –
in Gestalten