Category Archives: Lyrik und Kurzprosa

Juniabend II

Am Teerdach
fehlen die Stufen
und es scheint
als bekümmere dies
nicht das Leuchten
des Wetters
im Westen
wo deine Struktur verzagt war
und von Rückzug sprach
entgegen den Nachtschatten
die vom Fleisch erzählten
und der Süße
und frühe Vögel
die am Boden laufen
Gefahr
und die Speise die alte
die wir verloren
und an der Junikrume
(wegen dem Wind)
mit Kannen
voller Regen
finden wollten
war wie das Eisen
der Vorjahre
weg –
oder zumindest
ganz verborgen
wie die Puppen
und ihr Falterschlaf
an der Salweide

Juniabend

Den Tag zu bewerten
nach dem Zerfall der Zeit
oder die sieben Himmel
das ist nicht dort
wo ich bin
sagte sie so
und verschwand im Geräusch
eines Saugers
am Samstag
während
wir  schliefen
noch am Zement
der Fenster-
und an den Bänken
bei den Dohlen
wollten wir vorsprechen
wo die Wacke
eine Bucht am Strom
ergab rechts
und höher das Gewölbe mit
Rauchverließ und Apotheke-
Metzengerstein vielleicht
am Nachtfall zumindest
vor den Kriegen
um das Erbe
die Pfalz
betrogen
bis jetzt
bloß ein Abglanz
wie unser Leben.

Der Strom

An den Mauern
hinab der Blick
der Strom
der Vater
ein Dichter
hier zog es uns
die Seelen heran
das was hier gründet
von anderer Zeit
weilt am Wasser
und Geist schaut dort
zurück
der Schiefer hat am Hang
Würde
das Fenster dort oben
das alte bewahrt
der Familie die Plicht
und wir sind da
zuhause
am Rhein

 

Verteidigung

und ging hinaus rechts die Balsampappel zum Rund biegen weil ja jetzt noch jung und zur Straße soll es noch höher sein noch meterweise denn unten am Tisch und Haus wechseln die Tiere den Weg zum Steineck  und weiter der Horizont mit dem Rinderschrei  die Feinde könnten näher rücken schon bald muß man eine Schutzfolie hängen an der Werkstatt ein Kopf mit Kriegsbemalung an der Tür sie kommen und erstes Ziel  die Verteidigung  dessen wofür wir die Sprache verloren hatten und dann für die  Falter

 

Mai

Mai hat
mit den Bäumen
wegen den Fremden
dieser fehlt
nächsten Winter
dem Vogel
eine Lücke
zum Haus
mit denen
wo der Wald
und die verbrannten
gegeben
und Mutterfett
für den Kleinsten
noch bevor der greift

mit Eisen und Morphin
an den Scheiben
und Knochen
spricht Leben
zum Tode “benigna”
also
nicht die schwarze Kirche
aber meinte
Spreu und Staub
waren Albert oder Thomas
dahinter ja ganz
geschlagen
von der Natur
der Zeit
der neuen.

Schwertland

Heu Sturm und Boden
nach Schwertland
die Oberschicht verarmt
genetische Klage
am Feld hört
der Mäusenachbar
die Brüder und
bricht Zweige –
nachts vor dem
Winterall schreitet zur Grenze
und weint Herr S.
hat zur Deportation
markiert an den Fliesen
mit Kraut und schreit
Rauch
und Hoffnung
zuletzt sterben
mit Bedeutung

Penstemon der Alte

Penstemon der Alte
und Kastor am Land
die Nebelperson
für Wind alle Zeit
non grata
und der mit
den weißen Augen
winkt an vom Meer-
dahinter
die Wünsche
jenseits der Röder
sagte fast Jaldabaoth
spreche mit Federn
so steht ja
die Uhr halb
wartend auf Stein –
und Freund tiefster Stille
verrate mir
deinen Ort

Maigeschichte

Als der rief da war das eigentlich zu weit bitte unternimm hier etwas aber diese sensible Phase heißt sterben lernten wir und als die Alte alle Bäume verschnitt und Wut als Motiv auf die Natur auf die Zügellosigkeit und auf sich selbst seine erbärmliche Seinsform zum Tode offenbarte schon wieder – da fand ich mich in der Blüte eines Blauregens der zum Glück bei mir stand. Nämlich zur Bestätigung wie zur  Abwehr.

Inhalt – Lyrik und Kurzprosa

Laßt uns

Zertrümmert
Wolken und Schalen
am Baum der Fehltisch
Zeiger hat hell gemacht
Hände und Knochen
und Wurzel geschöpft
aus Geist
mit Lot und Bruch
das Kupfergebet
an der Schneide-
weil nächsten Monat
leise Gehölz
und manchmal
Arbeit am Glas

Der Meisen Leib
vertan am Wald
die Erde Ton
für Inkabeeren
Blutbaum Ahnen
Wandelkeim
war an der Weide
zirkulär
die Mäuse –
wann kann
ein Hund
oder Karde
gedeihen

so laßt uns
von den anderen
preisen wir
das Helle
der Erde eitler Trug
gewirkt ins Blau
des Äthers Rätsel –
im Schlangenwagen
stolzes Eigentum
zum Himmelssaum bekennen
und lichtes Leben  immer sein.