Category Archives: Lyrik und Kurzprosa

Am Februar

Am Februar
Quarz von Byzanz
und die Scheren
und die Sorge um
die  Meisen denn der Wind könnte
ihr Refugium zerschlagen
zur  Nacht –
doch bis jetzt  nur
der Bluthafer  und die
Milch  der Jungfrau fiel
Maria nähte
am Mäusedorn
sah Zeichen
am Losbaum
sagte das Gebet
der Brennessel
versprach ihr ein Leben
was gut ist soll besser sein vom Sud
und was Schlecht ist der Rest
muß vergehen
am Blut und Bein
der Freien

 

Geschichte

Der Hunger trieb sie zusammen aber man wartete und suchte  und wollte vielleicht etwas an der Uhr verstellen  und draußen  war nichts außer Rauch auch morgen nicht und alle  sprachen vom Brand ja dem Mord  der wird kommen so oder so nur wann sagte er mit betont  ruhiger Stimme um  dem Ganzen  etwas vom Zufälligen abzuringen manche sangen an den Bergen und spielten die Trompeten zur Blindheit oder zu den Zerstörungen der Anderen  keiner wußte genau und gerade da erinnerte ich mich an ein Rinnsal  von dickem Blut das von einer toten Ziege stammte  und sich zäh und zielsicher die Strasse entlang bewegte  abschüssig einem Abfluß zu.

Jahr

Da brach an diesen Mauern
der Rauch und ein Klang
das Glück von fernem Frost
und am Tisch war ein Jahr-
vom Schrank ein später
Schwarm mit Fliegen
bald müde vertan
und totgeflogen –
so zeigt man zurück
was tun wenn nun
der nächste Sommer fehlt
und dem Gebet
die Kraft schwand
bei den meisten-
und immer
die elektrischen Zimmer
das blaue Flackern und die Sprüche
wie Gaswolken
die Schwäche verrieten
und schon nach Metern vergingen
dabei war noch Zeit
im Januar

Merkaba

Die Hecken wissen
um den Klang und
der Langhals kennt
die Verbrennung bei Tibet
Flur und Wald für
Merkaba und Gilgul
und Böhmen  Böhme
Schlangen baden
du hast bewirkt
daß mein Gott
als ich Rauch goß
an die Straße
und dazwischen Glas war
wegen der Wagen
der Brücke
und der Wipfel unbemerkt verschwand
und die Meute die vereint
im Lied Felle verkaufte
zur Totenlegung meiner  Stille

Porphyrios

Die Schnäbel
die Bögen
und halbe Planeten
am Dach des Winters
zeigen wie Türme an die Nacht
die bald kupferfarben
wacht am Tor –
sagt ihr das Wort
vor dem Eintritt
in diesen Farben will ich leben
Porphyrios
daher
noch heute
wenn du  kannst
laß mich ein

Blick

Denn wegen der Nässe am Berg und dort stand  Wild  feldfarben an den leeren Bäumen und scheu und warum auch hier so nah an den Häusern wozu man sie erbaut hatte war als Frage überflüssig geworden die Antwort liefe hinaus auf  die Kälte der Treppenhäuser die vergänglichen Planungen anders in den Zimmern  dort das Drückende  die Wärme und das Blei des Gemüts und die Arbeit gegen den Berg und die Frage nach der Uhr und  der Schleife zwischen den Dörfern gerade dort wo vor einem Jahr eine einsame Fahrt gelang mit Rauch und daß man einst sogar da lebte immerhin waren dort die Bilder zu finden aber fast nur nachts  oder  alleine an den Wegen mit dem Hund und daß sich das gerade jetzt so merkbar zeigen möchte  daß nichts verloren geht.

Dezember

Das Teerband rollt in den
Dezember sich selber
aus allen Gärten scheinen
die Füchse nun weg
am Haus ist unter
den Kletterästen
Stahl
und ein Schlammkanal
um die Kinder zu fangen
die lauten die laufen
und wer die Bäume brauchte
hat das Leid nun
an den Menschen
und viel zu begraben-
es ist schon halb Fünf
sagte die Frau
und wir da: ‘na und
schließlich lebt sie sieben
Leben länger
mit dem Teufel als wir’
so begann es  hier einst
und nun
sind wir fest
wie  Gefangene
fraglos
-im Land.

Ein Freitag

Kummerast
und  Abend im Holz
mit Laub die Kolonien
symmetrisch geschnitten
die Beine
blutbunt
die Tanne
mag uns verletzen
zur letzten
Amnesie

und den  Heloten
wie der
Freiheit wird
erlaubt sein
am Schwert zu leben
wie damals der Orden
und  seine  Schatten
nach Osten reisten
und wie   Maria und die Burg
im Hinterland
der Anderen fast unbemerkt
zu vergehen

Flucht

Magenkraut
Beten
Sturm und hart
war an der
Maschine nass
die Vene
rufen die
Eltern an die
Sonde
nicht schwerer der
Stein der
Häuser getürmt
wie die Bleidächer der Fluch
der Reichen (gewesen)

und vorhersehbar
das Ende der
Windung am Kopf
die Rinde der Eiche
der Stern
die Hüter selbst vom Norden
absent
der Vater der Wetter
ist vergangen
daher
bald nach Athos
die Flucht geht

 

Geschichte

Und lief, eher flog die Treppen  wie in einem Flugtraum die wilde Jagd die Eile als Abgrenzung wie zur Opposition das stärkende Gefühl mit etwas ganz anderem  verbunden zu sein das viel größer ist als all dies  was vorgeblich wichtig sei und wohl wissend, daß diese Verfolgung  bis  in den Traum der Regierung niemals zu verzeihen wäre und daß man auch mit Feuer  plane nun, viele gegen viele, in den Straßen und am Meer und daß Eisen die Sprache sei die man uns aufzwinge und der Frühling aus Eisen sei genau wie auch der Sommer und es kein Danach oder erlösendes Erwachen mehr geben könne  daß man dort am Wald an der Abbiegung die  man auch Wechsel nennt an den Stämmen entlang nach  den Markierungen den verblassten  und nach Vergangenem schaut und da ein Alleinsein bemerkt wenn man -was neu ist- nach dem Wohin fragt.