Category Archives: Lyrik und Kurzprosa

Der Krieg

Der Krieg
die Sentenz vom Kult
der Esel
und  die Messer
und den
Kindern der  Zorn
 in Kälte mit
Honigwasser und Milch vom Hund
bei Nacht
gekocht
und anderntags den Kranken
abgelassen
so war es Sitte und Mauerkraut
dem Vater
wenn er weint
nur äußerlich vom Sud
dies  las man als Rezept
der Weise
hemme allen Sinn und
im gestillten Ich allein  
ist  Mut
für unsere  arme Zeit

 

Was flüchtig wird

Trocken weist
der Mensch auf das Jahr
das Dorf steht am
Rand der bekannten Welt
und manchmal
kommt es zur Gefahr
am Abend schreit jemand
am sonst  lautlosen Wald
und blau senkt sich das Wetter zum Feld
weil
Stein und Zink der Häuser
ausgestanzt
wie die Gedanken an
den Winter sind
ist heute kein Kind mehr
vor den Mauern
so reden wir
in Klarheit und
bedauern was flüchtig wird
am ersten Wind

 

Im Begehr

Er wies nach Osten
Zweifel an
ein Blühen  im Begehr
und  das Gebot
der Färber und armenische Erde
hat Sauerdorn und Pech vom
Vieh dann drei Lot Rosen
zum Tag unrein
was taubengleiche Einfalt bringt
bis zum Harn
der Quell
die Wünsche alt
und ungetan uns hinterlassen:
die Welt für sich
ist wie ein Tier
das leben will
und uns verschlingt

 

Am Herbst

Manche gruben tief an den Häusern oder richteten sich ein mit Maschinen/ die Frauen selten nur sichtbar offenbar bekümmert um sich selbst um die Erscheinung was ein allgemeines Sehnen verriet und die Frage nach der Einlösung am Herbst man hat sie zurückgestellt  wie alle Fragen und zählt nun Bäume oder was noch sonst am Rand der Wiesen blieb /daß jetzt eine große Ruhe herrscht kommt der Melodie zugute die nun von den Feldern herüberweht wenn man nur richtig hören lernte /die Dächer wollten  gar versuchen zu sehen  verhalten sich fast still nur der Wind bricht sich da und ruft an ihren Kanten ruft an gegen die Fronten, das große himmelweite Außen das sich ja ewig fortsetzt einer  unbestimmbaren Gewalt gleich die sich entzieht und doch einfließt lauernd und uns nährt benannt  ist noch vor den Hügeln in Nachbarschaft als das All.

 

Die Zeit der Pferde

Die  Zeit der Pferde
das Opfertum an den Stangen
und die man in die
Messer warf
zeigten eine  Richtung
versprachen den
anderen mitten
im Blut und nach den
Meilen der thrakischen Wälder
das Gold –
die Dichtheit der Erde sei nun
rot gemischt
hatten Decebal
und Sabinus noch
als sie das Siegel der Götter
besprachen zum Himmel
gerichtet gesagt:
bald sind wir mit Merkur frei
über dem Land 
 für unser hellstes Werk

 

Vom Bild


Vom Bild des Mars ist
vulkanisch die Acht auf die
Himmelswaage gezeichnet die
auf das Land zeigt
an den Pforten  sind
Drachen und Schatten und
rötlich die Säfte –
im Fleisch rubela oder
Gedanken an
den Kult der Bluter als
das Heiligtum der Hunde
im Jahrtausend mit Kupfer
bald zerbrach
an seinen Vergehen –
denn seit dem Kampf mit
den  Fürsten der Welt
sagten sie sich frei von
den Seuchen genesen
bald aller bekannten Gestalt

Die Gnade

Die Gnade selbst war
mit Mala und dem Pestgebet
nachdem  die Väter
Gott geworden allem
abgesprochen daß sie
die Pferde labten
an den Fischen
und unter den Häusern war
ein Krug Schnee
verbracht   mit
Storax gemischt und
Schwalbenblut und so
 neues Licht dem Auge
das Diameter des Wassers
zu durchmessen bis zu den
fernsten Bildern und doch –
am Horizont
unterwarf man sich
schon jetzt den nächsten
Wettern

 

Trotz der Gefahr

Schon vorzeitig hatte man  Loses  nach Innen verbracht überdies war noch die Rede vom Dost der viel zu früh trocken war dies Jahr und daß  man besser alle Türen schließen sollte und ebenso nach den Tieren schaue  in der Nacht zuvor waren die Gesichter angespannt und zugleich müde durch dunkle Prophetie  – man sah sich an fremdem Ort und  fand nicht einmal  mehr den eigenen Besitz vor schaute auf den kommenden Verlust  aber bemühte an diesem Punkt einen alten Lehrer eines frühen Jahrhunderts der niedergeschrieben hatte  daß alles zu lassen sei, auch das Selbst, daß man ins Nichts hinein  gehen solle um allem gleich zu werden um nur zu sein-  wenn man dies also aufsagte dann schlief man trotz der Gefahr  daß es ausreichend war.

Nimmer wohl

Nimmer wohl
wird man
ihr Dasein Leben
nennen
weint ihr und schreit
und stumpft das Gesicht
der Feinde –
die nächste Fahrt
mit Typhon und
bald der Winter bald
das Meer erkannt als Trug
daß Gott nicht spricht
als jene  kamen
in das Tal
macht daß dies Land
verwaist und
selbst  was
verborgen ist
gebricht an
unsrem letzten
 trocknen Gruß

 

Sein Leiden

Wie lieblich
nun sein Leiden war
ihm aufgehäufter Reichtum Kind
doch einst fiel alles gelb
wie Blätter und
ungenutzt verging da
abermals das Jahr und
Balabir die Altenstadt
und ihre Türme
schief am Wind
kam nah wie nie –
und auch
ging tief ins Land
das Ach
vom Unheil nur gestreift
droht  endlich schwarz der Platz
wo irgendwann die Menschen sind