Category Archives: Lyrik und Kurzprosa

Nach Jahren

Sah an diesem Tag ihr Gesicht und daß sie schaute nach Jahren daß nach dem langen Frost ihre Züge etwas härter wären aber hier kommt dazu nun die Frage des Alters auch daß man Tiere ehrte dieser Art ein reines Sein noch unvertan daß zum späteren Winter in der Tiefe etwas keimen könnte was Gestalt bekäme einst vielleicht nach vielen Leben neu beschert ist denn nur durch Pflicht wird Freiheit werden und alles was dann in ihr ist wird gut

Wunder

Nicht Wunder
oder Feind will
ich den Sinnendingen sein
Schwere
hat verkehrt
das Land der Brauch
der Leere nach –
und tief sind
Himmel dort
wo Hauch und Dunst der
Tage kalt
die Zeit entließen
näßt die Zukunft
wie ein Wolkenbauch
den Horizont zum Tag
sind wir schon alt geworden

Am Grund

Als das Geschöpf
der Welt
sich Augen schuf und rief
zum Weltenmeer so
still daß niemand war
am Grund und Ton
wer bald davongeht
weiß nicht Zeit
noch Ort davon
und jedes Land jetzt
unbewohnt nur
dort mit
unbekannter Schwere
thront die leere Nacht
so tief am Feld


An den Straßen

An den Straßen nun zum Ausgang die Nässe die Flüsse tragen in ihrer hohen Strömung vieles mit vom Jahr vorher war eine Fahrt zum Zimmer der Katzen unter einem stummen Dach und dieser Tage schenkte man Wenigen ein Leben vergaß nicht zu fragen nach den Übrigen die unerwartet gegangen waren und hinterließen nur ihr Bild in einem anderen Bild und tatsächlich ein Dasein einem Augenblick gleich der sich nicht halten ließ so wenig wie die Welt selbst zumeist und nun wo die Uferzäune fast im Wasser versunken sind ahnt man zumindest ein großes Umsonst auch eine Hinderung zu allem was war und immerfort kommen soll in der Zeit

Novemberbild

Wie nun immer zum Jahr die Sorge und Wolle an die Fenster und drückend das Kühl der Wände an den Stühlen und kaum noch Menschen draußen aber ein Tier wie gewohnt am Wald das schreit daß man von ihm weiß mehr nicht
und fällt zum Abend Regen noch und Dunkelheit versucht die Lichter die kleiner werden wie die Häuser und Rauhes dann noch die letzten Blätter auf den kahlen Straßen die immernassen Bänder aus Teer hin zu allen Destinationen allem unendlichen Umsonst und wir selbst ja immer schon verloren am allerersten Horizont