Upanisad und Selbstkontrolle

Aus der Upanisad: “Der Weise sollte seine Sprache in den manas versinken lassen, den manas in den Intellekt, den Intellekt in den großen atman und den großen atman in den friedvollen atman. “

“Erläuterung: Ziehe die Sprache und andere Organe in den manas zurück durch Abstraktion und Selbstkontrolle (dama). Verschmelze den manas in den Intellekt, den Intellekt in die kosmische Intelligenz, hiranya-garbha, und hiranya-garbha in den friedvollen atman (santa atmani), d.h. in das reine nichtbedingte para-brahman. Dieses ist die Basis und die Stütze von allem, was unveränderlich ist. Es ist das innere Selbst von allem und der Zeuge aller Bewegungen und Modifikationen des Intellekts. Hier wird der Prozess der Involution angesprochen, der Prozess des Zurückziehens nach innen. Dies ist die Methode der Selbstverwirklichung durch laya-cintana (die Auflösung der Wirkungen in die letzte und tiefste Ursache).
Praktiziere Introspektion und Selbstanalyse. Kontrolliere den niederen Geist (manas) durch den höheren. Halte alle Aktivitäten der Sinne an und konzentriere das Bewußtsein in manas. Danach ziehe das Bewußtsein von manas zurück und sammle es im Intellekt. Dann ziehe das Bewußtsein vom Intellekt zurück und fixiere es auf die kosmische Intelligenz. Schließlich ziehe das Bewußtsein von der kosmischen Intelligenz ab und und hefte es auf das absolute Bewußtsein, brahman, das Absolute.”

Was könnten solche Forderungen dann für den Alltag bedeuten, der sich durchaus nicht in Meditation vollzieht, der aber durch die Zugrundelegung einer neuen Betrachtung im kontemplativen Sinne veränderbar werden könnte?
Es gehe gerade um die Beobachtung der emotionalen Regung und an dieser Stelle auch um ihre Rationalisierung und Intellektualisierung. Man siehe, daß die Gründe für diese Regung selbst auflösbar werden. Man gehe also auf Distanz zu Affektionen mit dem Ziel der Auflösung der Negativismen wie Kleinheit, Verzagtheit, Furcht, Sorge und vor allem meide oder reduziere man jede Fremdleitung. Man sei groß und selbst – und dadurch: man sei.