Upanisad, Fichte, Heisenberg

Die Katha-Upanisad sagt: “Wenn gelehrt worden ist, daß der atman identisch ist mit uns selbst, dann gibt es keine Wahrnehmung von etwas anderem; dann gibt es nichts anderes, das man wissen könnte, denn dann gibt es kein anderes Wißbares und das Wissen um die Einheit des atman ist das höchste Wissen.”

“Argumentieren ist nur ein Jonglieren mit Worten; es ist intellektuelle Gymnastik und Kriegsführung durch Sprache. Wer sein Leben mit Argumentieren verbringt, ist gefangen in dem dichten Urwald von Dunkelheit und Unwissenheit. Man sollte das Argumentieren aufgeben und still werden – nach innen schauen. Dieser atman ist nur durch stille Meditation zu verwirklichen.”

Entsprechungen
Fichte sagt:
“Ich verstehe dich jetzt, erhabner Geist. Ich habe das Organ gefunden, mit welchem ich diese Realität und mit dieser zugleich wahrscheinlich alle andere Realität ergreife. Nicht das Wissen ist dieses Organ: kein Wissen kann sich selbst begründen und beweisen;
So halte ich denn auf immer an diesem Ausdrucke fest, was keine bloße Unterscheidung in den Ausdrücken, sondern eine wahre tief gegründete Unterscheidung ist, von der wichtigsten Folge für meine ganze Gesinnung. Alle meine Überzeugung ist nur Glaube, und sie kommt aus der Gesinnung, nicht aus dem Verstande. Nachdem ich weiß, werde ich mich auf Disputieren nicht einlassen, indem ich voraussehe, daß damit nichts gewonnen werden kann; ich werde mich durch dasselbe nicht irre machen lassen; weil die Quelle meiner Überzeugung höher liegt als aller Disput: Ich werde mir nicht einfallen lassen, einem andern diese Überzeugung durch Vernunftgründe aufdrängen zu wollen, und nicht betreten werden, wenn ein solches Unternehmen misslingt. Ich habe meine Denkart zunächst für mich selbst angenommen, nicht für andere, und will sie auch nur vor mir selbst rechtfertigen. Wer meine Gesinnung hat, den redlichen guten Willen, der wird auch meine Überzeugung erhalten: Ohne jenen aber ist diese auf keine Weise hervorzuzbringen.”

Heisenberg sagt: zur Umfassung durch das Subjekt
“Die Prognose über das zukünftige Geschehen kann nicht ohne Bezugnahme auf den Beobachter oder die Beobachtungsmittel ausgesprochen werden- Insofern enthält in der heutigen Naturwissenschaft jeder physikalische Sachverhalt objektive und subjektive Züge. Die objektive Welt der Naturwissenschaft des vorigen Jahrhunderts war, wie wir jetzt wissen, ein idealer Grenzbegriff, aber nicht die Wirklichkeit.”
Wolfgang Pauli : “Erst der Begriff der Komplementarität kann verständlich machen, daß die Vorstellung eines materiellen Objektes , das von der Art, wie es beobachtet wird, ganz unabhängig ist, nur eine abstrakte Extrapolation darstellt, der nichts Wirkliches genau entspricht.”