Stephan Schlensog über den Upanishad: “Wenn er dann nicht sieht, sieht er nicht, obwohl er zu sehen vermag; denn es gibt keinen Verlust der Sehfähigkeit des Sehers aufgrund der Unzerstörbarkeit. Nicht aber gibt es ein zweites, ein anderes als das, ein getrenntes, das er sehen könnte.
Dasselbe mit ‘riechen’, ‘schmecken’, ‘sprechen’, ‘hören’, ‘denken’, ‘tasten’, ‘erkennen’.
Denn wo gleichsam etwas anderes ist, da sieht der eine den anderen, riecht, schmeckt spricht an, hört, denkt, tastet, erkennt einer den anderen.
Er wird Wasser [‘wogend’] einer, der der Seher, ohne Zweiheit, das ist die Brahma-Welt, König.
Das ist dessen höchster Gang, das ist dessen höchstes Glück, dessen höchste Welt, dessen höchste Wonne; durch [nur] einen Teil eben dieser Wonne bestehen die anderen Wesen.”
“Der ist zwei, der Gott nicht ohne Vermittelndes sieht. Sein Erkennen und sein Sein oder sein erkennen und das Erkenntnisbild, die werden (bei ihm) niemals zu einem. Nur da sieht man Gott, wo Gott geistig gesehen wird, gänzlich bildlos (= frei von Bildvorstellungen). Da wird Eins Zwei, Zwei ist Eins, Licht und Geist, die Zwei sind eins im Umfangensein vom ewigen Licht.” (Meister Eckhart)
Es ist gerade der Gedanke des (idealistischen) Monismus, der griechisches Denken – im Kern für den Westen tradiert von Meister Eckart – mit dem vedischen Denken verbindet.