Stephan Schlensog über den Upanishad: “Das Selbst, das innere Licht des Menschen, ist auch hier der unsterbliche Seelenmann Purusa, der mit der Geburt den Körper betritt, sich dort mit dem Bösen verbindet und den Körper beim Tod ohne das Böse (!) wieder verläßt, der sich aber zugleich frei zwischen der diesseitigen und der jenseitigen Welt hin- und herbewegen kann. Und wie? Im Schlaf – genauer: im Traumschlaf (svapna) – denn von dort sieht er beide Welten ein und erlebt, je nachdem, in welche Welt er geht, Freuden oder Leiden.”
“Und wenn er einschläft, dann schläft er mit seinem eigenen Schein, seinem eigenen Licht ein, nachdem er aus dieser – alles enthaltenden – Welt Material aufgenommen hat, es selbst zerschlagen, selbst geformt hat. Nun wird dieser Seelenmann purusa zu seinem eigenen Licht.”
C.G. Jung über das Wesen des großen Traumes: : “Der ichbewußte Mensch bedeutet nur einen Teil des lebenden Ganzen, und sein Leben stellt noch keine Verwirklichung des Ganzen dar. Je mehr er bloßes Ich ist, desto mehr spaltet er sich vom kollektiven Menschen , der er auch ist, ab und gerät sogar in einen Gegensatz zu diesem. Da aber alles Lebende nach seiner Ganzheit strebt, so findet gegenüber der unvermeidlichen Einseitigkeit des Bewußtseinslebens eine ständige Korrektur und Kompensation von seiten des allgemein menschlichen Wesens in uns statt, mit dem Ziele einer schließlichen Integration des Unbewußten im Bewußtsein oder besser, einer Assimilation des Ich an eine umfangreichere Persönlichkeit.”
“Purusha, auch geschrieben Puruscha, bezeichnet in der Sankhya-Philosophie eines der beiden ewigen Prinzipien. Es repräsentiert das Selbst, das absolute, reine Bewusstsein. Während sich Prakriti immer wieder wandelt, stellt Purusha einen unbeteiligten, unveränderbaren Beobachter dar, obgleich er selbst der eigentliche Handelnde ist. Er war der Ausgangspunkt aller Namen und Formen, und damit der eigentliche unzerstörbare, reine und strahlende Schöpfer des Universums. Purusha wird auch als Synonym für Atman oder Brahman benutzt. In der Grammatik (Vyakarana) bedeutet Purusha die “Person”. (Yogawiki)
Purusa ist der Körper, in den sich der Proband des großen Traumes hineindehnt. Er ist der ganze und ‘erste Mensch’ der Gnostiker, der erste Abkömmling nach der unbestimmten Bestimmung eines Prinzipes der Theologica Negativa: Der drängende Geist der eins ist mit der Quelle aller Emanation.