M. Paharahamsa: “Dies ist die Erkenntnis, die sich einstellt, wenn Kundalini in der Sahasrara aufgeht. Dies ist Parahakti, der Zustand höchster Hingabe, in der es weder den Suchenden, noch Gott, noch Welt gibt, sondern nur eines, einzig Einheit… Wie ein Strom nach langer Zeit des Fließens schließlich im Meer aufgeht und zum Meer wird, so wirst auch du völlig in Gott Versenkung finden, sobald Kundalini ihre Arbeit beendet und in der Sahasrara Ruhe gefunden hat. All deine Unreinheiten, deine Schwächen und Hüllen sind nun abgelöst; im Selbst hast du völlige Ruhe gefunden. Die Schleier, die dich überall Dualität erblicken ließen, sind geschwunden. Du erlebst nun die Welt als Kundalinis glückseliges Schauspiel, ein Spiel göttlicher Energien. Du siehst das Universum als höchstes gesegnetes Licht, in nichts von dir unterschieden, und du stehst felsenfest in dieser Erkenntnis. Das ist der Zustand der Befreiung, der Stand der Vollkommenheit.”
In einem Bewußtsein dieser Möglichkeit leben: Auch ohne diesen angestrebten Zustand umfassender Erleuchtung erreicht zu haben, wird doch im dauernden Angesicht ihrer reinen Möglichkeit ein steter Bewußtseinswandel evoziert, denn nun weiß ich: Ich bin umgeben von einem energetischen Bild, das in gewisser Art interagierendes Abbild meines eigenen Bewußtseins und Bewußtseinsstandes ist.
Daher liegt es an meinem Sein, wie dies Bild sich darstellt. (De facto entspricht es in vielem seiner Defizienz meiner eigenen Schwäche und begründet so auch einen steten Impetus zur Besserung des Selbst.) Übersteigt aber das Bild in seiner Dynamik meine Möglichkeit der Einflußnahme, liegt dies daran, daß ich mir nur in der Veräußerung des Ich (mir diesem) bewußt bin und da das eigentliche Selbst apriorische Setzungen unternimmt, die ich bewußt (bisher) gar nicht kenne. Die Rückwirkung vom Ich auf das Selbst ist aber ein Prozeß, der eben ein Denken über Dualität und Objektwerdung erfordert und der das Außen im Kontext meiner eigenen Werdung einordnen und werten kann – was einen Hinweis darauf impliziert, daß ich Nachsicht üben muß mit all den Dingen, die zuletzt immer auch einen Rückschluss auf mich selber und meinen eigenen Stand verheißen.