Gerhard Krüger: “Daß die Welt, so wie sie von uns Menschen erfahren wird, nicht die Welt ‘an sich’ sondern nur ihre Erscheinung ‘für uns’ sei, das ist ja eine Grundlehre der Philosophie von Kant. Und die Relativitätstheorie sowie die Quantenphysik sind auf ihre Weise zu Ergebnissen gelangt, die diese Lehre empirisch bestätigen. Aus dem Erscheinungscharakter der uns Menschen erkennbaren Welt scheint aber die Aufgabe zu folgen, von ihr als dem Diesseits das Jenseits zu unterscheiden, das uns unbekannte Weltbild etwaiger anderer Wesen. Dafür aber gibt es offenbar nur einen Weg: daß man sich an die früher berührte Stufenfolge der selbstständigen Substanzen erinnert. Wir pflegen die drei Stufen des Leblosen, des Tierischen und des Menschlichen zu unterscheiden. Vielleicht muß die grobe Stufenleiter durch Zwischenstufen verfeinert werden; vielleicht gibt es auch eine Fortsetzung der Stufenleiter nach oben hin.”
Ein Schritt in diese Richtung etwa ist die sogenannte Jenseitsempirie. Forschung über außerweltliche Zustände, wie etwa gerade in Nahtoderfahrungen geschildert, bietet ganz offenbar einiges an Evidentem, Nachprüfbarem, und so könnte es gelingen, das Weltbild – jenseits institutionalisierten religiösen Dogmen – als erweiterbar zu betrachten und dies Bewußtsein in das Alltägliche zu integrieren: Die Welt ihrer Eigentlichkeit nach ist die ganze Welt, ist die Welt, die wir noch nicht kennen. (Das ist alle Transzendenz!) Indem wir die Apparaturen der Perzeption so erweitern, daß sie in andere Welten vorstoßen, gelangen wir dorthin – und dies Dorthin ist selbstredend das zu durchdringende Hier. Dies aber ist keine allein naturwissenschaftlich-technisierende Agenda: Auch gerade durch den subjektiv erfahrbaren Perspektivwechsel zur Perspektive anderer Spezies durch Erweiterung bzw. Änderung des Bewußtseins wird dies erst wirklich erreichbar.