Don Juan bei Carlos Castaneda: “Der Eigendünkel ist dein größter Feind. Denk mal darüber nach: was uns schwächt, ist unser Gefühl, durch das Tun und Lassen unserer Mitmenschen verletzt zu sein. Unser Eigendünkel bewirkt, daß wir uns die meiste Zeit unseres Lebens von irgend jemand gekränkt fühlen.
Die neuen Seher empfahlen, der Krieger solle sich nach Kräften bemühen, den Eigendünkel aus seinem Leben auszutilgen. Ich habe versucht, diese Empfehlung zu befolgen, und meine ganze Arbeit mit dir zielte darauf ab, dir zu demonstrieren, daß wir ohne Eigendünkel unverletztlich sind.”
Für die Philosophie des Buddhismus: “Unser irrtümliches Selbstbild loszulassen verlangt Mut, aber es lohnt sich, denn unter dem Ego liegt die eigentliche Buddhanatur, ein universelles Potential. Erst wenn wir nicht mehr durch Ängste und Konzepte eingeschränkt sind, können wir dieses Potential voll ausschöpfen.”
Wir fühlen uns in der Regel nicht verbunden mit unserer unzerstörbaren hohen Natur. Zeitlichkeit, Notwendigkeit, Gebrechlichkeit, Verletzlichkeit, Sterblichkeit und entsprechende Sorgen und Kausalitäten sprechen dagegen oder halten uns in der profanen, nach unten gerichteten Sicht der Alltäglichkeit gefangen. Daher ist es von großem Vorteil, hierüber ein Gewahrsein zu entwickeln: Im Angesicht des ganzen Seinskontinuums meint die eigene Biographie einen Wimpernschlag, zudem ist sie nur Bild. Raum und Zeit sind illusionär, wie das Ego selbst. Lebten wir in der totalen Gegenwart und Vergegenwärtigung wären wir unantastbar und unendlich kraftvoll.
Und so: “Gedanken an Versagen und Negativität werden (im tantrischen Buddhismus) als unmoralisch betrachtet, denn sie enthalten die Leugnung unserer Buddha-Natur.” (Charles Breaux)