Arthur Schopenhauer: “Aus der Nacht der Bewußtlosigkeit zum Leben erwacht, findet der Wille sich als Individuum in einer end-und grenzenlosen Welt unter zahllosen Individuen, alle strebend, leidend, irrend; und wie durch einen bangen Traum eilt er zurück zur alten Bewußtlosigkeit. – Bis dahin sind seine Wünsche grenzenlos, seine Ansprüche unerschöpflich, und jeder befriedigte Wunsch gebiert einen neuen. Keine auf der Welt mögliche Befriedigung könnte hinreichen, sein Verlangen zu stillen, seinem Begehren ein endliches Ziel zu setzen und den bodenlosen Abgrund seines Herzens auszufüllen. Daneben nun betrachte man, was dem Menschen an Befriedigungen jeder Art in der Regel wird: es ist meistens nicht mehr als die mit unablässiger Mühe und steter Sorge, im Kampf mit der Not, täglich errungene, kärgliche Erhaltung dieses Daseins selbst, den Tod im Prospekt.”
Nun ist aber nicht allein Wille zum Objekt, sondern es ist auch ein Wille, der dahinter gehen muß.
Tatsächlich ist diese Objektivation weltlicher Ausdruck von Wunsch nach Wachstum und Besitz, der zuletzt im höheren Sinne verortet ist, der von Beginn und stets und unbeugsam nach Ausdehnung strebt . Der Wille zum Objekt und zur Akkumulation von Objekt läßt zuletzt den Willen nach Wachstum, der der Seele immer inhärent ist, durchscheinen, er drückt sich aber zuvorderst in der Welt eben auf die allerweltlichste Art im Materiellen und Objektiven als Reduktion (und so als ein ”Nicht-beim-Geist-Sein’) aus. Ein Reichtum der Seele aber ist weitaus schwerer ‘zu erkaufen’ als dies, denn jener erfordert eben innere Entwicklung, nicht etwa äußere Zuwendung zu äußerem Erfolg. Dies der Grund, warum der Mystiker in Glück und Erfüllung schwelgt, der Reiche aber noch längst nicht, sondern lediglich auf gehobenem Niveau an Besitz und Reputation doch prinzipiell den gleichen Widrigkeiten und Wirrungen ausgesetzt ist, die eben jeder andere ‘Gewöhnliche’ genauso kennt. Er hat, was alle haben – nur eben mehr an vermeintlichen Vorzügen, die -so sie im Außen verharren und nicht der Seelen-Teleologie dienen – keinen wahren Zuwachs für sein Heil bedeuten können.