Aufhebung

Meister Eckhart sagt: “Lausche denn nun auf das Wunder! Welch wunderbares Stehen draußen wie drinnen, begreifen und umgriffen werden, schauen und (zugleich) das Geschaute selbst sein, halten und (zugleich) gehalten werden: das ist das Ziel, wo der Geist in Ruhe verharrt, der lieben Ewigkeit vereint.”

Im Parmenides: “Im Geist hat Alles an Allem teil; und Alles, was man dort antrifft, findet man in Gemeinschaft mit dem Anderen.” (W. Beierwaltes)

Dies Momentum des Haltens impliziert auch ein Innesein im Außen trotz dem dortigen Auseinandergang in verschiedene Objekte, die eben in aller noussphärischen Disposition begründet im tiefen Blick zur wirklichen Existenz hinter aller Trennung auf ihr Einssein verweisen. So ist die Sicht im Auseinandergang im ‘tiefen Sehen’ monistisch zu nennen, wenn diese Einsicht (sic) besagt, daß das Einzelne über das Für-Sich-Sein hinaus immer zum geistigen (=feinstofflichen) Grund und Anblick drängt, um dann im transzendenten Sehen (transzendente) Vielheit als sich mit- und ineinanderbedingende Disposition zum Einen aufzufassen, und so also das zu erkennen ist, was sich seines inneren Prinzips gewiß ewig wiederherstellen kann, da es sich selber in dem Blick seines Ausgehens durch die Hypostasen zurückschaut eben auf die erste Ganzheit. Dies heißt dann für die Subjekte explikativer, gesehener Vielfalt: Jedes ist auch im anderen Objekt, und alles ist in einem und eines in Allem. Die (offenbaren) Distraktionen aber sind bedingt durch den gestuften Erkenntnisstand eben über diesen Sachverhalt der inneren Einsheit vom umfassenden Sehen aus betrachtet durch in Relation gemindert zu nennende fragmentierte Perspektiven. Welt (unsere Welt) ist demnach ein distraktiver Ort, der seine Existenz eben nur diesem Auseinandergang verdankt. Wäre keine Distraktion, wäre keine Welt. Daher auch die Implikation zur Heilung der Welt: Keine Herstellung harmonischer Bedingungen auf der Welt, sondern Überwindung aller weltlichen Bedingung zur Aufhebung oder Überhöhung der Welt zum Eigentlichen. Heilung ist somit immer Welt-Aufhebung, Aufhebung von Objekt, Körperlichkeit, Ort und Zeit.