Fichte sagt: “So lange der Mensch noch irgend etwas selbst zu sein begehrt, kommt Gott nicht zu ihm, denn kein Mensch kann Gott werden. Sobald er sich aber rein, ganz, und bis in die Wurzel, vernichtet, bleibet allein Gott übrig, und ist Alles in Allem. Der Mensch kann sich keinen Gott erzeugen; aber sich selbst, als die eigentliche Negation, kann er vernichten, und sodann versinket er in Gott.”
Und Meister Eckhart: “Augustinus sagt: ‘Genau so, wie du liebst, so bist du: liebst du Erde, so wirst du irdisch, liebst du Gott, so wirst du göttlich. Wenn ich denn Gott liebe, werde ich dann Gott? Das sage ich nicht, ich verweise euch vielmehr auf die Heilige Schrift. Gott hat durch den Propheten gesprochen: ‘Ihr seid Götter und seid Kinder des Höchsten.’ “
Und Meister Eckhart: “Und deshalb sage ich: Im Gleichen gibt Gott die Geburt. Versähe die Seele sich dessen nicht, sie würde niemals danach verlangen, da hinein (= in die göttliche Natur) zu kommen. Sie will in ihm erhalten werden; ihr Leben steht bei ihm. Gott hat einen Halt, ein Bleiben in seinem Sein; und deshalb geht es nicht anders; als daß man abschäle und abscheide alles, was der Seele zugehört: ihr Leben, ihre Kräfte und ihre Natur, das alles muß hinweg, und sie stehe in dem lautern Licht, wo sie mit Gott ein Bild ist; dort findet sie Gott. Es ist Gottes Eigentümlichkeit, daß nichts Fremdes in ihn fällt, nichts Aufgetragenes, nichts Zugelegtes. Darum soll die Seele keinen fremden Eindruck empfangen, nichts Aufgetragenes, nichts Zugelegtes.”
C. G. Jung sagt: “Das Gefühl steigt gewissermaßen als sein eigener Zweck aus sich selber empor, es will keinem anderen Zwecke dienen, leiht sich auch keinem und begnügt sich damit, sich selbst zu erfüllen.”