Zyklisches Universum und Weltennacht

Rafi Letzer: ” ‘Wir leben nicht im ersten Universum, es gab andere Universen, in anderen Äonen, bevor unserem’ , sagt eine Gruppe von Physikern. ‘Diese Universen, wie auch unseres, waren voller schwarzer Löcher. Und wir können Spuren dieser längst verstorbenen Schwarzen Löcher in der kosmischen Hintergrundstrahlung ausmachen – als radioaktive Überbleibsel der gewaltsamen Geburt unseres Universums.’
Dies ist zumindest der etwas exzentrische Standpunkt einer Gruppe von Theoretikern, zu denen auch Roger Penrose gehört. Penrose und seine Gefolgsleute argumentieren für eine modifizierte Version des Big Bang.
In Penroses Geschichte von Raum und Zeit (die er conformal cyclic cosmology oder CCC nennt), schäumen Universen auf, expandieren und sterben in Folge, und dies geht mit der Präsenz von Schwarzen Löchern einher, wobei jedes Spuren in den Universen, die darauf folgen, hinterläßt.
Daniel An sagt: ‘Ein Universum, nur mit Gravitonen oder Photonen angefüllt, wird keine Vorstellung von Zeit oder Raum entwickeln. An diesem Punkt argumentieren einige Physiker (Penrose inbegriffen), daß das weite, leere Post-Schwarze Loch- Universum damit beginnt, dem ultrakomprimierten Universum in dem Moment des Big Bang zu ähneln, wo weder Zeit noch Entfernung zwischen irgendetwas existiert. – Und dann startet alles von vorne.’ “

Zum erwähnten unexplizierten ‘Welt-Zustand’ findet sich ein verwandter Begriff aus der Theosophie über die Zwischenzeit des Pralaya:
“Als Pralaya (skrt. प्रलय „Untergang, Zerstörung“) oder Weltennacht wird jener Zwischenzustand bezeichnet, während dem sich ein in Entwicklung begriffenes Weltensystem vollständig aus der äußeren räumlichen Offenbarung, dem sog. Manvantara oder Weltentag, in ein rein geistiges Dasein zurückzieht.” (anthrowiki)

Ebenso hierzu und zum zyklischen Verständnis des Universums findet sich folgende passende Vorstellung in den Veden:
“Am Ende eines Weltenzyklus, dem sog. Kalpa, löst sich die manifestierte Welt auf. Sie geht dann in einen unmanifestierten, potentiellen Zustand über, woraus sich eine neue Welt manifestieren kann. Die Schöpfung wird deshalb nicht als einmalig angesehen, sondern vielmehr als ein Zyklus von Manifestation (Vyakti) und Nicht-Manifestiertsein.”

“Die Geschichte schreitet durch die sogenannten Divja-Yuga-Riesenzyklen voran. Die vedischen Schriften geben einen detaillierten Überblick über die Länge dieser Zyklen.
Die Gesamtdauer der vier Yugas (ergo einer Divja-juga) beträgt 4.320.000 Menschenjahre. Eintausend solcher Zyklen (4,32 Milliarden Jahre) machen einen Tag von Brahma aus. Jedem Tag folgt eine Nacht gleicher Länge. In der Nacht, wenn Brahma schläft, befinden sich die meisten Planeten im Wasser der Zerstörung. Im Laufe der Nacht wacht Brahma auf und beginnt einen Tag mit weiteren tausend Zyklen. Ein Jahr Brahma besteht aus dreihundertsechzig Tagen, und sein Leben ist einhundert solcher Jahre.” (Netzfund)