Die Welt an-schauen, heißt sie wesenhaft anfachen, denn eine Subtilität und Majestät in ihr zu bilden durch Erkennen, dies kann die Natur aus sich nicht alleine, denn sie selbst schaut sich nicht an – und Sein ist Wahrgenommen Werden -, das Tier hingegen nimmt die Welt rein zweckmäßig. Der Mensch vermag mehr als dies, er nimmt sie als eine Wirkung auf, die jenes entfalten will, was zudem in sie hinein und über sie hinaus weist, und so gibt sie sich erst ein Ansehen durch wachsende Bewußtheiten über sie, welches zu weit höheren Sinnen strebt als nur dem offenbaren Lebenszweck (auch wenn dieser gesamte Zweck vorerst dunkel bleiben muß, Schopenhauer hat hierauf eingehend hingewiesen) . Man kann auch sagen: Die Welt stellt sich dar, wie sie geschaut wird, und hiermit wächst sie mit dem Betrachter in die Tiefe, wird in der Zukunft essentiellster Gestalt, daß sie sich schließlich zurück in ihre Herkunft bilden muß. (‘Die erhobene dunkle Ideenhaftigkeit’). Hier passend Jürgen Kaube: “Im Idealismus liegt die Behauptung, daß wir Welt durch Denken begreifen können, weil sie selbst denkförmig und zu wesentlichen Teilen unsere Hervorbringung ist.”
Für das vedische Weltbild: “Das Materielle wird nicht verteufelt oder verleugnet, sondern wird als relative Wahrheit erkannt, die unseren Blick zum Absoluten lenken kann.” (A. Risi) Und passend hier auch Hölderlin mit dem Wort “Ins Ungebundene gehet eine Sehnsucht.” Der Mensch mag dem Weltengrund nachgehen und ihn erst in der Tiefe finden und bilden, indem er dem subtilen, ja feinstofflichen (und ontisch höherrangigen/ als heilig interpretierbaren) Wesen Geltung verschafft durch verstehende Perzeption.
Daher auch läßt sich nicht sagen, das willentliche Beeinflussen und Modifizieren der Materie käme schon einer verwerflichen Haltung, ja einer Dämonie gleich -wie der Theismus es hält, denn monistisch besehen, muß das Eine zu sich kommen, indem es sich formell (zum In-formel) zurückerlangt – dies aber meint eine Progression der Materie als Involution durch bewußtseinsbegabte Trägerschaft als Selbstreflexivum. Die Schau des Subtilen ist ein Kennen der Idee als apriorische Form und ihren Entsprechungen. Die Manipulation der Materie, die Schaffung einer zweiten -höheren – formgebenden und formvariablen Natur zur Selbst-Angleichung -die eine Findung wäre der tieferen -zuletzt ureigenen -Natur – ist in der Möglichkeit und Verantwortung des bewußtseinsbegabten Betrachters. Und allein diese sakralisiert zuletzt den Raum!
Ohne diese ‘energetische Anbindung’, ohne eine noussphärische Entsprechung bliebe nur Einlassung ins materielle Außen allein, das ausschließlich seinem eigenen Zwecke (dem nicht eigentliche Existenz zukommt) genügen mag. Von dort aus führt kein aufsteigender Weg, das rein Artifizielle ohne tiefere Entsprechung meint viel eher einen Totspross am Baum des Lebens und Seins und fordert nur alle Energie und Anstrengung, um sich gegen den geistigen Nicht-Bestand so lange wie möglich zu behaupten, bis es doch untergehen muß. Daher wird dies Artifizielle auch von der Menge ihrer Intuition nach als falsch oder gar schädlich bewertet. Ein Telos gegen die tiefe Energetik würde die Welt in das Stadium der Nicht-Beachtung versetzen und sie so schlußendlich in Blindheit erlöschen lassen..