“Ehe sich aus der groben Materie die Leiber der beseelten Wesen entwickelt haben, sind bereits die feinen Substanzen vorhanden gewesen, aus denen die inneren Organe der Wesen bestehen. In welcher Weise die Samkhya-Philosophie sich die selbstständige Existenz der Buddhi, des Ahamkara und der Sinnesorgane denkt, wird nirgends in unseren Texten gesagt und ist auch aus dem Zusammenhang der Lehren nicht zu verstehen. Vijnanabhiksu sagt am Schluß seines Kommentars zu Sutra I.63, daß die Schöpfung aus der kosmischen Buddhi nicht aus einer individuellen hervorgegangen sei, und deutet an, daß auch die nächsten Evolutionsstufen in dem selben Sinne zu verstehen sind. Wie aber eine solche feine Substanz…ohne einen animalischen Organismus bestehen und sich fortentwickeln kann, wie sie sich ferner in Teile spaltet, um bei der Enstehung der Leiber die individuellen inneren Organe zu bilden, das sind Rästel, die unser System ungelöst läßt.” (Richard Garbe)
Ich schließe hier an mit der Lehre von der Weltseele, die von theosophischer (und ebenfalls schamanistischer) Warte als kosmischer Organismus lichthafter Qualität bezeichnet ist. (Die Rede vom Licht ist zugleich, da sich die überweltlichen Qualitäten der Sensorik und Sprache entziehen, immer auch allegorischen Charakters.) Es handelt sich um eine All-Verbundenheit in höherstofflicher Seinslage, aber mit dem Impetus zur materiellen (besser: perzeptiven) Verwirklichung, die durch (Selbst-) Abgriff auf kausalkörperhafte Ebene aus sich selbst Mannigfaltiges (primär noch Feinstoffliches) hervorgehen läßt. Sie tut dies durch die Setzung von Individuationsgründen, eben indem die dem Körper apriorischen Mechanismen derart konstituiert werden, daß sie Abgriff und Ausschnitts-Sehen (und somit Separation und Vergessen/siehe hierzu Korrelationen zum Platonismus) hervorbringen, dies wird ja gerade durch das Konzept von Ahamkhara, dem Ichmacher verdeutlicht. Dieses Auschnitts-Sehen bedingt dann die Sicht der raumzeitlichen Welt im bzw. nach dem Auge des physischen Betrachters. Der Abgriff könnte hierbei mit teilchenhaften, apriorisch-physikalischen Karma-Dispositionen korrelieren und daher Inkarnation (Ich-Werdung) nach Stand der Nähe oder Ferne zum Ursprung und Endpunkt der Explikation (dem Einen) darstellen. Hierzu beachte man die Parallele zum Neuplatonismus: Die (Welt-) Seele inkarniert nach ihrem Stand und begreift sich diesem gemäß anteilig desintegrativ, wobei sie den Impetus zur Blickrichtung erlangt, der nach der oberen Disposition, also dem Endzweck ihrer eigentlichen Herkunft, gelenkt ist.