C.G. Jung und Ufos

C.G: Jung: “Man wird den ehrenwerten Augenzeugen und Radarexperten gerne das beneficium dubii zuerkennen, muß aber darauf hinwiesen, daß eine unzweifelhafte Ähnlichkeit der Ufoerscheinungen mit psychologischen und psychischen Vorraussetzungen besteht, welche bei der Beurteilung und Bewertung der Beobachtungen nicht übersehen werden sollten. Abgesehen von einer dadurch ermöglichten psychologischen Erklärung des Phänomens wirft die Vergleichung auch ein Licht auf die psychische Kompensation der kollektiven Angst, welche die Gemüter bedrückt. Der Sinn des Ufogerüchtes erschöpft sich nämlich nicht in dem eines kausal verstandenen Symptoms, sondern beansprucht den Wert und die Bedeutung eines lebenden Symbols, d.h. eines dynamisch wirksamen Faktors, der sich aber in Folge der herrschenden Verständnislosigkeit und Unwissenheit auf die Erzeugung eines visionären Gerüchtes beschränken muß.” 
“Ich bin auf die Frage gefasst, welche mir von meinen Patienten auch immer wieder gestellt wurde. Was nützt eine Kompensation, die wegen ihrer symbolischen Gestalt vom Bewußtsein nicht verstanden wird?” 
“Die Reaktion des Unbewußten ist eine Naturerscheinung, die sich nicht wohlwollend oder richtend um den persönlichen Menschen kümmert, sondern ausschließlich von den Bedürfnissen des psychischen Gleichgewichtes reguliert wird.”
Nun muß aber im Zuge dieser Aussagen darauf verwiesen werden, daß eine (sehr detaillierte) außerdimensionale Erlebnisebene, wie sie später erst von Budd Hopkins und dann vor allem von John E. Mack durch die Befragung von Probanden unter Hypnose eruierbar wurde,  in keiner Art dazu angetan ist, den  Betroffenen in ein seelisches Gleichgewicht zu versetzen, sondern das Erlebte ganz im Gegenteil eine invasive, oft erschütternde Begebenheit im Sinne einer Erfahrung mit überlegenen, außerraumzeitlichen Entitäten zum Vorschein bringt, die (bei Bewußtwerdung) oftmals zur psychischen Krise gereicht und die vorher schon latent eine  erschwerte, unbewußte und tendenziell dissoziative Disposition hergestellt hat, die also nicht angetan ist, Ängste zu kompensieren, sondern diese vielmehr generiert, und dabei gleichzeitig derart spezifisch ausfällt, daß hier alleine daher der Verweis auf einen symbolischen oder archetypisch –  kollektiven Gehalt nicht zum Ziel führt. Vielmehr deutet die Vergleichbarkeit des Erlebten  in diesem Kontext dann auf eine Evidenz für eine Tatsächlichkeit, auf eine  echte Existenz der -noch so exotischen – erlebten Sphäre hin. Doch mag man andererseits Jung ein Stück entgegenkommen, indem man folgendes  Zitat eines Betroffenen heranzieht: “Diese Wesen – sie sind eine Kombination ihres bioenergetischen Aufbaus und unserer Werkzeuge der Wahrnehmung.” Insofern bleibt nämlich die menschliche Erwartung-und hierzu gehört auch sein psychischer Mechanismus-  in konstituierender Weise am Geschehen beteiligt, dies nun allerdings – in Absetzung zu Jungs Erklärung einer aktiven (kompensierenden) Haltung – als reaktiver Moment auf ein Invasives, was wahr ist, was außerhalb uns ist, was tatsächlich als objektiviertes Agens auftritt.  Und so lenkt ein weiterer Proband folgerichtig vom  nur psychischen Gehalt zur prinzipiellen Nüchternheit objektivierter Betrachtung: “Es gibt verschiedene Dimensionen und Welten, die innerhalb anderer Welten existieren. Man muß die Energie beschleunigen, dann kommt man in eine andere Dimension.”