Zur Natur der platonischen Ideen

Was ist die nähere Natur der platonischen Eide? Stehen wir vor einem abstractum, etwa auch bezeichnet als ‘die Gedanken Gottes’, oder handelt es sich um wesenhafte Form im Sinne des Wortes,  um vielheitliche Explikation auf höherer Ebene realer Existenz und Welt (Materie ist Geist ), die sich – wie gerade im späten Neuplatonismus- zu einer Ausdifferenzierung der geistigen Hypostase,  zu einem wesenhaften Konfigurationsraum  heranziehen läßt?
“Die arabisch schreibenden Gelehrten, die sich mit der Ideenproblematik befassten, hatten anscheinend keinen Zugang zu vollständigen Übersetzungen platonischer Dialoge. Sie bezogen ihre Kenntnisse aus neuplatonischer Literatur, aus der Metaphysik des Aristoteles und aus doxographischen Berichten. Der einflussreiche Philosoph al-Farabi, der in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts tätig war, schwankte zwischen der aristotelischen Ablehnung transzendenter Formen und der neuplatonischen Ontologie. In den Rasā’il ikhwān aṣ-ṣafā’ , einem enzyklopädischen Werk des 10. Jahrhunderts, wird eine Variante der Ideenlehre vertreten, in der ‘leuchtenden’ spirituellen Formen die Funktion von Urbildern aller Sinnesobjekte zukommt. Diese Formen seien für die Seele wahrnehmbar, wenn sie einen außerkörperlichen Zustand erreiche.” (Wikipedia) 
Eine wesenhafte, konkretisierende  Beschreibung kann nicht wundern, denn Wilhelm Nestle: “Es darf  nun aber nicht  übersehen werden, daß diese Idealwelt für Platon nicht nur eine Gedankenwelt ist, sondern daß sie metaphysische Existenz hat, ja daß sie die einzige wahrhaft reale Welt im Sinne eines dauernden Seins ist.” Und  C. Tornau: “Platon selbst hatte sich die Formen (die Eide) zwar keineswegs als tot und starr vorgestellt, ihre Interpretation als Gedanken aber abgelehnt.”
Sri Yukteswar´s Bericht aus der höheren Astralwelt (1936): “Das astrale Universum besteht aus feinen Licht und Farbschwingungen und ist vielhundertmal größer als der physische Kosmos. Die ganze grobstoffliche Schöpfung hänge wie eine kleine massive Gondel unter dem riesigen, leuchtenden Ballon der Astralsphäre.”
“Der Tod wird dich flach machen und dich über den Himmel und die Erde und darüber hinaus ausdehnen lassen. Und du wirst sein wie ein Nebel aus feinen Kristallen, die sich bewegen und fortbewegen.” Don Juan Matus  bei Castaneda)
Aldous Huxley:”Das ist die Art wie man sehen sollte und wie die Dinge in Wirklichkeit sind.”
Plato zum Welt-Aspekt: “In jener anderen Welt sind die Farben viel reiner und leuchtender als hier unten.”
Mein Zusatz: Das Wesen des Aufstieges ist ontologische Verdichtung  zur Wesentlichkeit und zum Wahrsein, dabei Ausdehnung und Umfassung zur Totalität, zur Einsheit. Dieser Weg führt auch in und über  höhere Welten, die konkret sind, hypostasiert sind, expliziert sind in ähnlicher (und weit anderer) Art wie unsere.