Plotin, Synchronizität

Über die Seele bei Plotin:
1. “Die Art und Weise, wie die Seele sich selbst offenbar wird, ist wesentlich bestimmt durch den Charakter dessen, auf was sich ihr Denken richtet.
Das Hinausgehen über das durch die Sinne Gegebene ist ein Zurückblicken auf den Nous, d.i. ein Hineinblicken in sich selbst.” (Volkmann-Schluck)
(Daher auch sinnlos das Ansinnen der Theisten: die Devotion)
Aber auch:
2. “Das In-sich-selbst-Ruhen im Innesein der eigenen Gedanken ist überhaupt keine Möglichkeit der Seele als Seele, deren Denkintention bei ihrer zurückgewandten Hinblicknahme auf die Noemata (Denkgegenstände) nicht auf ein thematisches Erfassen des Noeton (des Geistigen) geht, vielmehr steht ihr noetisches Sehen in dem Dienst des Erfassens der Sinnesgegenstände, so daß ein ständiges nach außen gewandtes Unverweilen die entscheidende Bestimmung für sie ausmacht.” (Volkmann-Schluck)

Um vor  diesem Hintergrund das Phänomen der Synchronizität erklärbar zu machen, das oft als die Zusammenkunft eines Gedanklichen mit einem darauf passenden äußeren Ereignis zu  beschreiben ist, können Satz 1 und 2 folgend verstanden werden: Der gedankliche Fokus als solcher ist eine formende Akkumulation und ein Zusammenzug im Unbestimmten zum (geistig) Bestimmten. Hierbei drängt dieser Inhalt aber eben durch das seelische “Unverweilen” im Geistigen nach Außen, da das Innesein letztlich nicht in der Möglichkeit des Seelischen liegt. Die Explikation des Gedanklichen ist als “Überlauf” in das  Unverweilen erkennbar als sinnlich erfaßbares äußeres Ereignis, das im Kontext der gedanklichen Akkumulation als Synchronizität aufgefasst wird. Die Raumzeitlichwerdung  wird also bestimmt durch eine Energetik der geistigen Akkumulation. Synchronizität kann so als  ein Korrespondierendes  von Innen- und Außendarstellung des Geistigen   in einer raumzeitlichen selbst- evozierten Erfahrung, hervorgerufen in der Wechselwirkung  seiner den verschiedenen Hypostasen zugeordneten Charakteristik erklärbar werden.