C.G.Jung: “Hinsichtlich der Rolle, welche der Affekt beim Zustandekommen synchronistischer Ereignisse spielt, möchte ich erwähnen, daß dies keineswegs eine neue Idee ist, sondern schon von Avicenna und Albertus Magnus klar erkannt wurde: Albertus Magnus sagt: ‘Ich fand bezüglich der Magie eine einleuchtende Darlegung im sechsten Buche der Naturalia des Avicenna, daß der menschlichen Seele eine gewisse Kraft (virtus), die Dinge zu verändern, innewohne und ihr die anderen Dinge untertan seien: und zwar dann, wenn sie in einem großen Exzeß von Liebe oder Haß oder etwas ähnlichem hingerissen ist. Wenn also die Seele eines Menschen in einem großen Exzeß von irgendeiner Leidenschaft gerät, so kann man experimentell feststellen, daß der Exzeß die Dinge magisch bindet und sie in eben der Richtung hin verändert, wonach er strebt, und ich habe es lange nicht geglaubt, aber nachdem ich nigromantische Bücher und solche über Zauberzeichen und Magie gelesen habe, fand ich, daß (wirklich) die Emotionalität(affectio) der menschlichen Seele die Hauptwurzel all dieser Dinge ist, sei es entweder, daß sie wegen ihrer großen Emotion ihren Körper und andere Dinge, wonach sie tendiert, verändert, oder daß ihr, wegen ihrer Würde, die anderen, niedrigeren Dinge untertan sind, oder sei es, daß es mit einem solchen über alle Grenzen hinausgehenden Affekt die passende Sternstunde …oder eine andere Kraft parallel läuft, und wir infolgedessen glauben, daß das, was diese Kraft mache, dann von der Seele bewirkt würde. …( Albertus Magnus, de mirabilibus mundi)”
Agrippa (von Nettesheim?), nach C.G. Jung-“Dieser Geist, der ‘alles durchdringt’, das heißt, alles abbildet, ist nach ihm die Weltseele. Die Dinge, in denen dieser Geist besonders mächtig ist, haben daher eine Tendenz, sich selbst Ähnliches zu erzeugen.”
Der “Exzeß” in der Kunst und seine Verbindung zur Magie, somit eine mögliche Brücke zwischen Kunst und Synchronizität, wird von dem amerikanischen Schriftsteller Tom Robbins wie folgt vorgeschlagen:
“If you take any activity, any art, any discipline, any skill, take it and
push it as far as it will go, push it beyond where it has ever been before, push it to the wildest edge of edges, then you force it into the realm of magic.”