“Der erste Satz der Thermodynamik ist ein Satz über die Energieerhaltung. Er sagt aus, daß Energien ineinander umwandelbar sind, aber nicht gebildet, bzw. vernichtet werden können.” (E.P. Fischer)
Dieser Hinweis von E.P. Meyer führt zu der Erkenntnis, daß Energie schon immer da war, somit mitnichten jemals ein “Nichts” existiert haben kann. Was bedeutet das aber für die christliche creatio ex nihilo ?Tatsächlich ist so ja lediglich eine Umwandlung von Energiezuständen möglich, jedoch keine Hervorbringung dieser aus einer Leerheit, somit bietet der erste Satz der Thermodynamik ein starkes anti-theistisches Argument. Um aber den Gedanken der Schöpfung nicht ganz fallenzulassen, bleibt dennoch vorstellbar, daß ein “Gott” in einem energetischen Transformationsprozeß eine grundlegendere Form der Energie – deren Koordinator er repräsentiert- in eine sichtbare Verdichtung, also in das, was wir Materie nennen, verwandelt haben könnte (indem nämlich ein intersubjektiver Perzeptions -und Bewußtseins- und somit Abgriffsmechanismus -der Mensch! -hierfür bereitgestellt wurde). Dies wäre ein Akt der Entäußerung, den man im weiteren Sinne durchaus als Schöpfung, nämlich als (Neu-)Schöpfung durch Wandlung-(durch und zur Anschaulichkeit) bezeichnen könnte; allerdings stellt dieses Szenario wegen der Mittelbarkeit der Weltschöpfung einen gnostischen und nicht theistischen Zusammenhang her. Und ebenso passender hierfür erscheint Platons Demiurgos – der als Schöpfergott nur über didaktische Evidenz verfügend- tatsächlich aber die Vielheit (als in Tat versetzte Einheit) in ihrer formgebenden Gestaltungskraft meint. Zur tatsächlichen Form kommt diese tiefere Seins-Struktur dann erst im Seelischen, also dem Menschlichen zugeordneten Bereich.
“Der Nus enthält Formen, die in der Seele rationale Strukturen (logoi) vorbringen. Schaut die Seele diese logoi, ensteht die sinnliche Welt.” (C. Turnau)
“Alles lebt und webt durch die Weltseele, bzw. durch die Betrachtung der geistigen Dinge durch die Seele.” (Otto Apelt)
Die Energie per definitionem aber ist immer die implizitere und tiefste “Form” und bleibt jenseits der Betrachtung ganz unberührt und gleich, nur die Betrachtungsweisen (letztlich meinen Betrachtungsweisen impliziter Energien “Schöpfungen”) divergieren – in -und zu- konkretisierten Welten.