“Platons Verleumdung des Körpers: ein fremder Tropfen im griechischen Blute. (W. Nestle)
“In der Tat bedeutet das Werk Platons, das einerseits die bisherige griechische Philosophie zusammenfaßt, zugleich einen Schritt über diese hinaus, ja einen Bruch der bisherigen Überlieferung des griechischen Volkes. …Platon gehört zu den seltenen Menschen, die mit dem Ewigkeitsgedanken vollen Ernst machen…Damit muß aber, wie wir schon bei den indischen Upanishaden gesehen haben, eine Abwertung des Sinnlichen notwendig Hand in Hand gehen.” (H.J. Störig)
“Mit der Erweiterung des Zeitbegriffes um unermeßliche Zeiträume vor und nach der irdischen Existenz mußte bei den Buddhisten die naive Einstellung zum Leben einer kritischen Platz machen. Etwas ähnliches läßt sich auch im Abendlande beobachten: für die Griechen der Frühzeit war das Leben ein höchstes Gut, nur wenig beschäftigte man sich mit der unendlichen Zeit… Für …Plato ist hingegen das irdische Leben nur ein kurzer Abschnitt innerhalb des Gesamtdaseins eines Individuums, ihm kommt daher nur ein bedingter Wert zu.” (Glasenapp)
“Die indische Philosophie ist idealistisch. Aber dies läßt sich nur in abendländischer Diagnose so aussagen. Ihr idealistischer Grundzug läßt sich verstehen und entspricht der Rolle der platonischen und neuplatonischen Philosophie im Abendland. Und diese Gemeinsamkeit dürfte zugleich auch das gemeinsame indo-arische Erbe verkörpern und zum Ausdruck bringen. Der indische Idealismus ist zugleich monistisch, indem er alles Verschiedene als Einheit begreift und die Unterscheidung als solche diskriminiert. Dies wird besonders in der Advaita-(nicht-Zweiheit) Philosophie ausgesprochen.Dies entspricht der Position eines Parmenides: Dasselbe Eine ist das Sein und das Denken, das Vielfältige aber ist nichtiger Schein. Man weiß, in welchem Maße Platon dieses parmenidische Programm rezipiert hat.” (Vorlesungen an der HHU Düsseldorf, Lutz Geldsetzer)
“Die platonische Philosophie allein, diese sorgfältigste Sammlung der verborgenen Systeme Alt-Indiens… Dieser größte Philosoph der vorchristlichen Ära spiegelte in seinen Werken getreu den Spiritualismus und die metaphysische Ausdrucksweise der wedischen Philosophen.” (H.P. Blavatsky)