Plotin, wahrhaftes Sein

Volkmann -Schluck, Plotin als Interpret der Ontologie Platos:
“Das Denken muß sich darauf besinnen, daß auch unser Leben und Denken nicht nur im Leiblichen seinen Aufenthalt hat, sondern auch sich selbst zu gehören vermag und daß vollends das in diesem Denken erblickte wahrhafte Sein, von allem Leiblichen frei, sich selbst die Grundlage ist, auf welcher es wandelt. Es wird erfaßt nach dem Maß der Nähe und Ferne zu ihm, je nachdem ob wir ihm näher oder ferner sind. Der eigentliche Beginn des Philosophierens ist die Besinnung des Denkens auf sich selbst.”

Der Beweis hierfür ist mir die Physik. So wie die Sinne die Information über bzw. zu einen Körper reduzieren, letztlich eine hierfür zugrunde gelegte   subatomare Wellenform kollabieren lassen -“Der bloße Akt der Beobachtung  eines Systems  reduziert scheinbar alle Möglichkeiten  auf ein einzelnes Ergebnis” Brian Clegg- , so ist  seit dem (ontischen) Paradigmenwechsel mit Heisenberg evident geworden, daß “Sein” nicht mehr ohne Weiteres mit dem raumzeitlich Körperhaften gleichzusetzen ist. Die Erweiterung des als körperbildend identifizierten Seinbegriffes in die jenseits der Anschauung befindliche Umgebung und Ausdehnung läßt die Erweiterung der Person in ihre überraumzeitliche und somit eigentliche Perspektive zu. Hier “gehört” -tatsächlich- “das Denken sich selber”,  dies ohne die sinnesinduzierte Reduktion zum Körperhaften, nämlich als eigentliche (anders bestimmte) Begrifflichkeit anteilig am (theoretisch unbegrenzten) Überkörperlichen, das seine eigentliche Ausdehnung konstituiert. Jenseits  metaphysischer  Spekulation scheint mir so folgendes unabdingbar: Die sinnesabhängige Ausdehnung ist nicht das “letzte Wort” – das Ding an Sich (nach Kant “Gegenstand, der bleibt, wenn man von allen subjektiven Bedingungen der Anschauung und den Gesetzen des Erkennens absieht: gedachter Gegenstand ohne räumliche Ausdehnung jenseits der Zeit und der Kausalität, Gegenstände der Sinnenwelt in „ihrer Beschaffenheit an sich selbst“, jenseits der „Art, wie wir sie anschauen“; Wikipedia), die eigentliche Seins-Disposition also,  ist  -zuletzt wissenschaftlich evident – viel weiter zu fassen. Die Wissenschaft spricht von einem überraumzeitlichen, hyperdimensionalen Konfigurationsraum, der die Verhältnisse konstituiert, die uns  in der raumzeitlichen Brechung als Form oder Körper -so auch als Mensch- erscheinen.