Beeinflussungen, Dieter Broers

Dieter Broers:
“Zunehmend findet die These Beachtung, daß unser Bewußtsein deformiert sei durch kulturelle Einflußgrößen. Dazu gehören Ideologien, Medienwirklichkeiten, Informationszirkel.”

“Was die künstliche Matrix betrifft, so sehen wir in den menschengemachten Programmen , die unser Bewußtsein unterwerfen, eine Ausprägung der dunklen, luziferischen Energie.”

“Und …haben wir es heute …mit Barbituraten zu tun, die uns von unserer Bestimmung ablenken. Neben der Fixierung auf ökonomische Werte gehören dazu die narkotische Wirkungen von Fehlinformation, Unterhaltung und Ideologie.”

“..wiegt sich möglichwerweise in der Sicherheit, durch medial vermittelte Information Aufschluss über die Wirklichkeit zu erlangen. Ein fataler Trugschluss, denn die veröffentlichte Meinung bewegt sich in den engen Grenzen des Mainstreams . Er ist so beschaffen, daß alles auf die Bestätigung der künstlichen Programme hinausläuft. Ein selbstreferentieller Kreislauf beginnt, der alles ausschließt, was nicht zur Matrix der Herrschenden paßt. Nur was mit dem System harmoniert, dringt in die Öffentlichkeit, alles andere wird von vorneherein als Störfaktor aussortiert. “

“Die Herren der künstlichen Matrix haben offenbar immensen Einfluß auf die Unterhaltungsindustrie. Diese ist es, die die Menschheit heute am stärksten mit dunklen Energien versorgt. Aus keinem anderen Bereich kommen derart viele Impulse, die uns tendenziell degenerieren und zerstören.”

(“In der Vorquantenära ging man noch davon aus, daß sich die Welt außerhalb von uns in einem festgefügten und von uns unabhängigen Zustand befinde.”)

Die besondere Relevanz liegt nun darin, daß die Mehrheit der Menschen sich offenbar  leicht unter diese skizzierten Macht – Mechanismen zu beugen bereit ist. Auf der einen Seite verortet sich die Partei, die den Narrativ -also die  Erzählung über Vergangenheit und Gegenwart- (medial) implementiert und somit die Agenda einer sich daraus ableitenden eigenen zweckgeleiteten Zukunft verfolgt, und auf der anderen Seite steht der hierfür notwendige Adressat, der erst durch seine Rezeption den Narrativ lebensfähig macht-  also die Masse des (vermeintlich) machtlosen  Konsumenten. Durch seine Lebenspragmatik wie durch seine soziale Atomisierung ist er nicht zum Entwurf  befähigt, sondern lebensbestimmend  ist ihm allein die Arbeit zum Broterwerb bzw. das Interesse an der Gewährleistung seiner  ökonomischen Rahmenbedingungen, innerhalb seiner verbliebenen zeitlichen Refugien sucht er nach (Pseudo-)Kompensation durch Unterhaltung, wodurch   die Fremdbestimmung   ihre weitere  -und entscheidende- Fortsetzung findet und er die Reduktion der eigenen Potentiale aufgrund von multipler Ablenkung verfestigt (Zerstreuung im Sinne des Wortes, als das Gegenteil von Sammlung). Auch  durch den Wunsch nach sozialer Anbindung, durch das sich Gemein-Machen in Gesellschaften kommt es in aller Regel zur verstetigten Entfernung von den eigenen Determinanten, so daß  die Entfremdung vom Selbst kaum einen Moment zur Erprobung autarker Denkbewegungen zuläßt.
In diesem Sinne nochmals Broers:
“Es muss daher darum gehen, den Geist von seiner Last zu befreien, sich gedanklich auf Trivialitäten zu konzentrieren, wie sie während des Alltags absolviert werden.”
(Dies als erste Voraussetzung zur geistigen Selbstständigkeit, die überhaupt erst zur Hinterfragung herrschender Narrative in die Lage versetzt.)