J. G. Fichte:
“Durch die Errichtung des einen wahren Staates , diese feste Begründung des inneren Friedens, ist zugleich der auswärtige Krieg…seiner Möglichkeit nach abgeschnitten. Schon um seines eigenen Vorteiles Willen, schon in seinem Bürger keinen Gedanken an Unrecht, Raub und Gewalttätigkeit aufkommen und ihm keine Möglichkeit des Gewinnens übrig zu lassen, außer durch Fleiß und Arbeitsamkeit in der vom Gesetze angewiesenen Sphäre, muss jeder Staat die Verletzung eines Bürgers des benachbarten Staates ebenso streng verbieten, so sorgfältig verhindern, so genau ersetzen lassen und so hart bestrafen, als ob sie an dem eigenen Mitbürger ausgeübt wäre. Dieses Gesetz über die Sicherheit des Nachbarn ist notwendigerweise Gesetz jedes Staates, der kein Räuberstaat ist. “
Richten wir den Blick auf die aktuelle Lage, gerade in Nahost, wird jeder feststellen müssen, daß dort nach verlautetem Satz zu urteilen ausgemachte Räuberstaaten am Werk sind. Gerade diese meine ich, die unter westlicher Billigung die hier genannte Maxime – ganz offenbar und von staatswegen mit vollem Bewußtsein verletzen und somit also ganz offen ihren Räubercharakter offenbaren -und sich nach Fichte dadurch nicht einmal als “wahrer Staat” bezeichnen dürften. Es ist dabei opportun geworden, den Räubern zuzuschauen und außer ideologischen, Lobby-befeuerten Gründen meist aus einer Gemengelage von Eigeninteressen, zumeist pragmatischster (wirtschaftlicher) Art, nicht in ihr räuberisches Handwerk zu pfuschen. Mit dieser Haltung aber hat sich der Westen moralisch nachhaltig derart desavouiert, daß er neben der Konsequenz des asymmetrischen Krieges damit zu leben hat, -so er dies aktuell noch vorhatte–keinerlei geistigen Führungsanspruch (mehr)proklamieren zu können.