Archonten

Bei der christlichen Engelthematik muß man verstehen, daß Archonten, Engel, Lichtwesen oder eben auch “Aliens” alle das gleiche meinen, nämlich Manifestationen der geistigen Welt(en) oder der plotinischen zweiten Hypostase. Die Beschreibung Ausserirdischer als Wesen verschiedener Physiognomie und kosmisch/familiärer Zugehörigkeit findet sogar ihr Äqivalent in christlich gnostischen Schriften. Das Christentum hat aber den Fehler gemacht, diese Erscheinungen für sich alleine in Anspruch zu nehmen, als auschließliche Begleitungen ihres eigenen Gottes zu kanonisieren, was bedeuten muß, daß man einem viel weiter greifenden Phänomen die gebührende Beachtung versagt und somit gleichzeitig konstruktive Erklärungsansätze verhindert. So friert man diese Phänomene – die man ja andererseits permanent zum Ziel der Devotion deklariert hat-ohne deren Implikationen -darunter gehört auch die eigene, eine Materie-Geist- sowie Subjekt/Objekt- Dualismus überwindende Teilhabe daran- zu begreifen, auf eine anachronistische, romantisierende Sicht ein. Gerade die gnostische Lesart besagt, daß diese Kontakte zu “Lichtwesen” zu allen Zeiten bestehen und von einer weit überlegenen (somit hochtechnischen) Zivilisation stammen, die sich a) unserer Auffassungsgabe gemäß entäußert und b) unseren Mitteln gemäß beschrieben wird. Daher schon sind die ganzen alten Darstellungen in dem Sinne -für heute- obsolet (oder falsch), als die Bewegung der geistigen Welt keine unveränderliche,museale ist, sondern sich als ein sich ständig Vollziehendes und an unserer aktuellen Begrifflichkeit Operierendes entäußert.