Christliche Philosophie I

Zu folgendem Zitat von Arthur Schopenhauer “Zum Glauben ist man kein Philosoph”:
Das christliche Dogma hat schließlich das (antike) Philosophische zu einer Propädeutik des eigenen Glaubens deklassiert.
Die Propädeutik einer Glaubens”einsicht” aber ist noch keine Philosophie-und sie wird es übrigens auch dadurch nicht, daß sie sich philosophischer Methoden bedient.
Paulus: “Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit. Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten.”
Clemens
schreibt: “Weil der Logos selbst vom Himmel herab zu uns gekommen ist, scheint es mir, daß wir nicht mehr in die Schule von Menschen zu gehen brauchen, nicht mehr nach Athen oder dem übrigen Hellas…Denn seitdem der Logos uns als Lehrer gegeben wurde, ist die ganze Welt für den Logos zu Athen und Griechenland geworden.”
Möchte eine christliche Philosophie ihren Namen verdienen, muß sie das christliche Dogma (also ihre auf Irrationalität und Mythos basierenden Glaubensaussagen) transzendieren. Das ist ihr ganzes Dilemma – dem sich natürlichermaßen auf das Ehrlichste und Einfachste entfliehen ließe, indem man das “Philosophische” kurzerhand aufgäbe und die -ich möchte sagen – nachnicänische Intention – denn spätestens dort hat man (Kaiser Konstantin -mit Irenäus´ fanatischer Vorarbeit)- jegliche christliche erkenntnistheoretische Implikation [letztlich aus rein politisch/strategischen Gründen] an die Wand gefahren, wirklich ernst nimmt und so (nichts als) die fundamentale Heillsbedeutung des Glaubens anerkennt, eines Glaubens, der sich zu Lebzeiten durch das Bekenntnis zur jesuanischen Ethik, an das die Aufnahme in das ewige Leben -und dies ist der einzige christl. Telos- geknüpft ist, zu bewähren hat. Mehr ist und war seitdem nie gefordert.Dem Christentum bleibt nach Nicäa (325) eben nur das Ethische: Das Christentum ist eine Religion des (frommen) Herzens und der frommen Tat. Der Rest ist Gekünsteltes, Rechtfertigendes, Intellektualistisches, leerer Mystizismus, (bestenfalls) gelehrte Häresie-anders gesagt Betrug an der Lehre, tatsächlich ein der “wahren Religiösität” Entgegengesetztes.