Fichte, Tantrik, Meister Eckhart

J.G. Fichte: “Die Natur, in welcher ich zu handeln habe, ist nicht ein fremdes, ohne Rücksicht auf mich zustande gebrachtes Wesen, in welches ich nie eindringen könnte. Sie ist durch meine eigenen Denkgesetze gebildet und muss wohl mit denselben übereinstimmen, sie muss wohl mir überall durchaus durchsichtig und erkennbar und durchdringbar sein bis in ihr Inneres. Sie drückt überall nichts aus als Verhältnisse und Beziehungen meiner selbst zu mir selbst, und so gewiss ich hoffen kann, mich selbst zu erkennen, so gewiss darf ich mir versprechen, sie zu erforschen. Suche ich nur, was ich zu suchen habe; ich werde finden; Frage ich nur wonach ich zu fragen habe; ich werde Antwort erhalten.”
Meister Eckhart: “Die Leute sagen oft zu mir: `Bittet für mich! ´Dann denke ich: Warum geht ihr aus? Warum bleibt ihr nicht in euch selbst und greift in euer eigenes Gut? Ihr tragt doch alle Wahrheit wesenhaft in Euch.”
Fichtes Worte sind geradezu als tantrisch zu betrachten, denn
das Zitierte birgt  die Implikation zur Durchdringung, nicht der Zurückweisung oder Abscheidung.”Tantriker betrachten … die Welt als unvollkommene, unentwickelte Ausdrucksform der großen universalen Kräfte, die auch dem Heilsprozeß zugrunde liegen.” (Nach Glasenapp)