Letztes Prinzip, Buddha, Upanishad

Glasenapp über den Buddhismus in Absetzung zum Upanishad: “Der Buddha setzt also die Lehre von einem ursächlichen Zusammenhang aller Dinge an die Stelle der kausalen Weltsicht der Upanishaden, welche alles aus einem letzten Prinzip im Wege der Evolution hervorgehen lassen und dann nicht weiter fragen, wo das Urprinzip hergekommen ist.”
Aber der Buddhist, der diese letzte Wahrheit -auch das geistige Leben- nur als Ergebnis der gegenseitigen Kooperation flüchtiger (Daseins)Faktoren (dharmas) erklärt- käme nun doch nicht umhin, die Herkunft eben jener dharmas oder deren erstbewegende Veranlassung zu erklären.
Die Upanishaden sehe ich hingegen in keiner Bringschuld, denn ein explizit letztes (erstes) Prinzip kommt nicht von irgendwo oder irgendwann her, sonst wäre es eben ein Nachgeordnetes, sondern es ist zeit- und ortlos, in jeder Hinsicht übergeordnet (daher auch allem inhärent und immanent, da nichts außer ihm, vor oder nach ihm.) Die letzte Kausalität hebt die ursprüngliche Frage nach der eigenen Kausalität gleichzeitig auf, da sie eben vorkausal bzw, überkausal ist. So kommt auch der Buddhist durch alle Negationen (Nirwana) aus seinem “Dualismus” von Nichts und sich Bedingendem zur Herleitung und Rückführung auf die letzte Instanz der Verursachung und Hevorbringung, die, -so setzte sich dies auf lange Sicht durch- mittlerweile am ehesten mit “Buddhanatur” bezeichnet wird. Diese beschreibt eine von allen Eigenschaften befreite, abgrundtiefe Nichtqualität, der (quasi paradoxerweise) doch Heiligkeit zukommt. Und hier trifft man sich natürlich auffällig mit Plotin wie mit Meister Eckehart.