Kachexie

Kachexie war das Signum in Zeiten als der Tod noch sein Gesicht wahrte in Erscheinung trat mit Abzehrung der körperlichen Form und darin in Augen über Inneres und Haltungen hierzu zu lesen war und nicht daß man den Tod wie heute mit Pulvergetränken zur Maske stilisiert unrealistisch dickgesichtig eine Umleitung herstellt meist über die Lunge da das Herz so zu sehr gestärkt ist man dabei aber rein gar nichts gewonnen hat sondern im Gegenteil unnötig zähes Sekret produziert für eine allmähliche Erstickung und dies nur um sich weiter jenen Dingen hinzugeben die sowieso nie zielführend waren als ob man nicht bereits von Sokrates hätte wissen können daß über die Aufhebung des Todes lediglich zu meditieren wäre was nicht schwerfiele indem man sich nur die Trennung der Körper wegzudenken hat sich überwindend und ausdehnend statt sich bis zuletzt zu beugen vor dem Lärm und dem Kreuz bereitwillig dem Schmerz verhaftet oder dem Leben was wir Körper nennen nachzuhängen all seine Grimassen und Gebärden und Höchsteistungen und Verrenkungen zu bestaunen die nur dem freien Fall dienen in dem noch beschleunigt alles vergehen muß und trotzdem hängen sie ihm nach bemänteln ihn auf tausenderlei Art immer weiter dabei stürzend ins Leere und huldigen so nur der Erdbarriere die uns hindert an der echten Gravitation ins Freie bis doch die Gelenke einknicken und zuvor sich aller Tricke bedienend das Menschengeschlecht alles nach vorne peitscht und alle von Autarkie schwadronierend diesem Gesetz auf den Leim gehen wie Fliegen den Fallen der fleischfressenden Pflanzen mit Organen Tränenfluß was man Liebe nennt Schleim und Bein nur für die neuen Generationen die den Saft aus den vorherigen saugen um das Spiel ewig zu wiederholen bis zum Ziel das eben wieder die Auflösung der Körper meint wenn nur bis dahin jene erst erkannt sind als äußerste Posten des Eigentlichen und was man als Fühlen verwechselt ist Ersatz und Wunsch nach der Einsenkung oder dem Eintritt in die so einst benannte Stadt aus Licht daß man solcher Verkürzung noch echtes Blut und Wahres zuspricht taumelnd und versehrt an der Aussenmauer und noch verwundert ist daß sich nichts fügen kann von dem was man begehrt so wäre schon Zuneigung nur Aufhebung der Menschenschranke und also der Blick über den Menschen hinweg und eben auch über Götter oder den Tod und die Institution und unbeständiges Dasein überhaupt alles das gleiche meinend fliehend fallend faulend verkehrte Blicke werfend wie hilflos Schaden zufügend am Wesen der Dinge selbt und Verrat übend dabei an der Kachexie dem nötigen Signum der Erscheinung.