Subjektives Sein II

Zur Frage nach der Subjektivität der Realität:

Heisenberg und andere haben aufgezeigt, daß ein lückenloser Determinismus oder eine beobachtungsunabhängige Position zum Stofflichen/Materiellen (sprich zur objektivierten Sinneswelt) als widerlegt gelten muß. Die Frage muß lauten, wie die Desintegration der Wahrnehmung und somit der Mensch, der Wahrnehmende selber -denn das Individuum ist ja zuletzt auch nur ein Trug bzw. Resultat der sensorischen Desintegration – überhaupt “einst” zustande kommen konnte.

Plotin: Der Nus enthält Formen, die in der (überpersonalen) Seele rationale Strukturen (logoi) vorbringen. Schaut die Seele diese logoi, ensteht die sinnliche Welt. (Nach C. Tornau)

Wikipedia über den  Konstruktivismus: ” Abschied von der Vorstellung einer absoluten Wahrheit und einer empirischen Objektivität, weil der Beobachter nicht als unabhängig von der Erkenntnis angesehen werden kann.”

George Berkeley: “Esse est percipi.”

Meister Eckhart:“Wenn das, was die fünf Sinne heraustragen, wieder in die Seele hereinkommt, so hat sie eine Kraft, in der alles eins wird.”

Der Ultraschall der Fledermaus, das Infrarot des Kepler-Fernrohres als Fingerzeig:
Vertiefte Perzeption, summierte Wahrnehmung, somit ein transzendiertes Realitätsbild bedingt die Dekonstruktion des Objektivierten und löst weiterhin die für unser Weltbild konstitutive Subjekt- Objekt Relation auf.
Die Definierbarkeit einer objektiven, ontologischen Realität wird nicht aufgehoben, wohl aber die Objektiviertheit der ontologischen Realität aus menschlicher subjektiv/desintegrierter Warte.

Die (reale) Objektivierung ist gleichzeitig die Aufhebung der (subjektiven) Objektiviertheit und somit z.B. auch der Schöpfung nach christlichem Verständnis.
Transzendenz der Wahrnehmung ist Dekonstruktion des Ich. (Siehe diesen Sachverhalt auch im Schamanismus)

Konstruktivismus: “Empirische Objektivität ist nicht möglich.”

Immanuel Kant: “Bisher nahm man an, alle unsere Erkenntnis müsse sich nach den Gegenständen richten; […] Man versuche es daher einmal, ob wir nicht in den Aufgaben der Metaphysik damit besser fortkommen, daß wir annehmen, die Gegenstände müssen sich nach unserer Erkenntnis richten.”