Schellings Metall

Was ist der „gemeine Esoteriker“ doch immer wieder Anwerfungen von kirchengläubiger Seite ausgesetzt. Zu gerne tadelt man ihn des Irrationalismus, allerdings dann ja absurderweise gerade von der Position des institutionalisieren und dogmatisierten Irrationalismus aus! Dabei meint man bei der „Esoterik“ zu oft gar nicht die Exotik eines zusammengezimmerten elitären (oder tumben) Nischenglaubens. Man rekurriert doch vielmehr auf den großen esoterischen Unterstrom, der zu allen Zeiten und in allen Glaubenssystemen auffindbar war und ist (so auch bei den christlichen Mystikern wie im Brahmanismus). Die Kirche hat doch letztlich nur den (gescheiterten) Versuch unternommen, diesen Strom zu okkupieren. Im 19.Jahrhundert haben Personen wie Blavatsky z.B. diesen Fakt erkannt und gegen eine feindliche  Umgebung ausgesprochen. Eigentlich antizipierte sie doch lediglich das Unvermeidliche. Und die Geschichte gibt ihr jetzt schon recht. Gernot Facius: “Spiritualität boomt meist außerhalb der Kirche.” Meine Rede! Seit man die Menschen in Ruhe läßt, ist das so.
Hierzu auch gerne Schelling, der Philosoph des deutschen Idealismus:”Das eine Metall der Philosophie, welches in allen das selbe ist, in seiner Reinheit und Gediegenheit zu erkennen ist das Ziel des höchsten Strebens.”
Dieses Metall ist zudem uralt. Es  wurde auch bereits zur Bronzezeit erkannt und geschmiedet. Alles zu seiner Zeit in seiner Form! Schrift und Architektur nötigen uns hohen Respekt ab, sind aber eben auch “nur” zeitbezogene Transmitter einer überzeitlichen Größe und somit wegen ihrer Wandelbarkeit in ein Verhältnis zu setzen. Denn eine letzte und tiefste Instanz kann nur unabhänging von jeder materiellen oder gar institutionellen Manifestation vorhanden sein und bestehen.